Autor: O K

  • Bewirtungskosten absetzen: Der komplette Steuer-Guide

    Bewirtungskosten absetzen: Der komplette Steuer-Guide

    Themen in diesem Artikel:

    • Was sind Bewirtungskosten?: Geschäftsessen, Veranstaltungen und Trinkgelder – welche Aufwendungen du steuerlich geltend machen kannst und wann private Anlässe absetzbar werden.
    • Absetzbare Höhe der Kosten: Das Finanzamt erkennt 70 Prozent der Bewirtungskosten an, bei Mitarbeiterverpflegung sogar 100 Prozent – plus Vorsteuerabzug für Unternehmer:innen.
    • Der korrekte Bewirtungsbeleg: Pflichtangaben, Einzelauflistung und handschriftliche Ergänzungen – so füllst du den Beleg richtig aus und vermeidest Ärger mit dem Finanzamt.
    • Häufige Fehler vermeiden: Welche Angaben unbedingt erforderlich sind und warum ein einfacher Kassenzettel nicht ausreicht für die steuerliche Anerkennung.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Bewirtungskosten von der Steuer absetzen: So geht’s!

    Du möchtest Geschäftsessen steuerlich absetzen? In Deutschland können Unternehmer:innen und teilweise auch Arbeitnehmer:innen Bewirtungskosten von der Steuer absetzen – vorausgesetzt, die Mahlzeiten fanden aus geschäftlichen Gründen statt und du kannst das korrekt nachweisen. Dabei sind wichtige Regeln zu beachten, damit das Finanzamt deine Kosten anerkennt.

    Was sind Bewirtungskosten und welche Beispiele gibt es?

    Bewirtungskosten sind Aufwendungen für Mahlzeiten und Getränke im Zusammenhang mit beruflichen oder geschäftlichen Veranstaltungen. Sie fallen meistens bei der Bewirtung von Geschäftspartner:innen, Kund:innen oder Mitarbeiter:innen an. Wie der Name schon sagt, musst du dabei andere Personen bewirten – du kannst nicht alleine ins Restaurant gehen und für dich selbst Bewirtungskosten absetzen.

    Ein klassisches Beispiel ist das Geschäftsessen: Gehst du als Unternehmer:in aus vorwiegend geschäftlichen Gründen mit anderen Personen in einem Restaurant essen und zahlst die Rechnung, sind diese Kosten in der Regel bis zu einer bestimmten Höhe als Betriebsausgabe oder Werbungskosten von der Steuer absetzbar. Neben der eigentlichen Rechnung für Speisen und Getränke können auch Trinkgelder oder Garderobengebühren unter die Bewirtungskosten fallen.

    Wer aus geschäftlichen Gründen eine Veranstaltung durchführt – zum Beispiel eine Schulung oder einen Vortrag – kann Verpflegungskosten für die Mitarbeiter:innen oder Gäste oft ebenfalls als Bewirtungskosten absetzen. Die geschäftliche Veranlassung steht dabei immer im Vordergrund.

    📌 Gut zu wissen

    Unter bestimmten Umständen können auch auf den ersten Blick private Veranstaltungen wie Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten die Voraussetzungen zum Absetzen von Bewirtungskosten erfüllen, wenn diese auch eine substanzielle geschäftliche Funktion haben – beispielsweise wenn einige Gäst:innen gleichzeitig auch Geschäftspartner:innen sind. Die geschäftliche Veranlassung muss dabei nachweisbar und nicht nur beiläufig sein.

    Bis zu welcher Höhe sind Bewirtungskosten absetzbar?

    In der Regel bekommst du die Restaurantrechnung nicht in voller Höhe anerkannt. Das Finanzamt argumentiert, dass die:der Bewirtende durch die gemeinsame geschäftliche Mahlzeit für sich selbst eine private Verpflegung einspart. Deshalb akzeptiert das Finanzamt 70 Prozent der korrekt nachgewiesenen und anerkannten Bewirtungskosten (abzüglich der Umsatzsteuer) aus geschäftlichem Grund als steuerlich absetzbare Betriebsausgabe.

    Anders sieht es für Unternehmer:innen aus, die eigene Arbeitnehmer:innen haben und diese nachweislich im Zusammenhang mit dem Unternehmensbetrieb verpflegen. Diese Kosten erkennt das Finanzamt in voller Höhe an, und das gilt auch für Nebenkosten wie Trinkgelder. Hier profitierst du von einer großzügigeren Regelung.

    💡 Tipp

    Dokumentiere bei Mitarbeiterverpflegungen immer den betrieblichen Zusammenhang (z.B. Betriebsversammlung, Schulung, Außentermin). Führe eine Liste mit Teilnehmernamen und deren Funktion im Unternehmen – das erhöht deine Chancen auf die volle Anerkennung der Kosten erheblich.

    Eine Sonderregelung gibt es für die Umsatzsteuer: Diese können sich Unternehmer:innen im Zusammenhang mit Bewirtungskosten in voller Höhe von der Vorsteuer abziehen, wenn sie vorsteuerabzugsberechtigt sind. Das ist in der Regel der Fall, wenn du auf Rechnungen selbst Umsatzsteuer für deine Leistungen erhebst. Beim Vorsteuerabzug gibt es allerdings eine Besonderheit bei Trinkgeldern.

    📌 Gut zu wissen

    Für Trinkgelder geht der Vorsteuerabzug für Bewirtungskosten nur dann, wenn diese als Bedienungszuschlag schriftlich vom Restaurant ausgewiesen sind. Freiwillige Trinkgelder, die du handschriftlich auf dem Beleg vermerkst, sind hingegen nicht vorsteuerabzugsfähig – du kannst sie aber trotzdem als Betriebsausgabe geltend machen.

    Der Bewirtungsbeleg: Diese Angaben sind Pflicht

    Ein korrekt ausgefüllter Bewirtungsbeleg ist absolut notwendig, damit das Finanzamt die Bewirtungskosten als geschäftliche oder betriebliche Ausgabe anerkennt. In der Regel gibt es entsprechende Vordrucke auf Anfrage direkt im Gastronomiebetrieb. Ein normaler Kassenzettel ist hingegen kein Bewirtungsbeleg und reicht nicht aus.

    Folgende Punkte sollten auf einem Bewirtungsbeleg stehen: Zunächst brauchst du die Pflichtangaben des Gastwirtes – das Datum, der Name des Unternehmens, die Anschrift und die Steuernummer stehen in der Regel direkt auf den Vordrucken automatischer Kassensysteme. Ohne diese Angaben ist der Bewirtungsbeleg nicht vollständig.

    Alle verkauften Speisen und Getränke müssen einzeln mit den jeweiligen Preisen aufgelistet sein. Auch die angewandte Mehrwertsteuer muss im Bewirtungsbeleg stehen. Es geht also kein Pauschalbeleg mit nur einer Gesamtsumme – die Einzelauflistung ist zwingend erforderlich.

    💡 Tipp

    Fülle den handschriftlichen Teil des Bewirtungsbelegs noch am selben Tag aus! Je konkreter du den geschäftlichen Anlass beschreibst (z.B. „Besprechung Projekt XY mit Firma ABC“ statt nur „Geschäftsessen“), desto weniger Rückfragen gibt es vom Finanzamt. Notiere dir am besten schon während des Essens Stichpunkte zu besprochenen Themen.

    Im unteren Teil ist dann Platz für handschriftliche Angaben: Jede bewirtete Person mit Namen und Unternehmen sowie der genaue Anlass des Essens inklusive einer konkreten Beschreibung müssen eingetragen werden. Nur „Geschäftsessen“ zu schreiben genügt nicht – du musst den Anlass präzise benennen. Die Höhe der Bewirtungskosten muss hier erneut angegeben werden, wobei an dieser Stelle auch eine Angabe zum freiwilligen Trinkgeld möglich ist. Zum Schluss musst du noch mit Ort und Datum unterschreiben.

    📌 Gut zu wissen

    Es gibt zwei Arten von Bewirtungsbelegen: eine sogenannte Kleinstabrechnung für Gesamtbeträge unter 150 Euro (inklusive Umsatzsteuer) und „normale“ Bewirtungsbelege für Summen über dieser Grenze. Bei Kleinstabrechnungen sind etwas weniger Angaben erforderlich, zum Beispiel braucht es hier keine Rechnungsnummer oder Steuernummer des Restaurants – die anderen Pflichtangaben müssen aber trotzdem vollständig sein.

    Fehler bei den Bewirtungskosten führen zu Ärger mit dem Finanzamt

    Geschäftsprojekte lassen sich bei gutem Essen oft besser besprechen, doch bei der steuerlichen Absetzung von Bewirtungskosten können Fehler teuer werden. Die häufigsten Fehler, die zur Ablehnung durch das Finanzamt führen:

    • Fehlende oder ungenaue Angaben zum Anlass: „Geschäftsessen“ reicht nicht – beschreibe konkret, was besprochen wurde
    • Unvollständige Teilnehmerliste: Alle Namen und Unternehmen müssen vollständig angegeben werden
    • Verwendung eines einfachen Kassenzettels: Du brauchst einen richtigen Bewirtungsbeleg mit allen Pflichtangaben
    • Fehlende Einzelauflistung: Pauschalsummen werden nicht akzeptiert, jede Position muss einzeln aufgeführt sein
    • Verspätete oder fehlende handschriftliche Ergänzungen: Diese sollten zeitnah und vollständig erfolgen

    💡 Tipp

    Fotografiere oder scanne alle Bewirtungsbelege direkt nach dem Ausfüllen und speichere sie digital ab. So hast du immer eine Sicherungskopie, falls das Original verloren geht. Viele Buchhaltungsprogramme bieten mittlerweile auch eine automatische Belegerfassung per App an – das spart Zeit und reduziert Fehler.

    Achte darauf, dass alle Pflichtangaben vollständig sind und der geschäftliche Anlass konkret beschrieben wird. Nur so akzeptiert das Finanzamt deine Bewirtungskosten und du kannst die steuerlichen Vorteile voll ausschöpfen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was zählt alles zu Bewirtungskosten?

    Zu Bewirtungskosten zählen Aufwendungen für Speisen und Getränke bei geschäftlichen Anlässen, einschließlich Trinkgelder und Garderobengebühren. Die Bewirtung muss andere Personen wie Geschäftspartner:innen, Kund:innen oder Mitarbeiter:innen umfassen und einen nachweisbaren geschäftlichen Zweck haben.

    Q

    Wie viel Prozent der Bewirtungskosten kann ich absetzen?

    Das Finanzamt erkennt 70 Prozent der nachgewiesenen Bewirtungskosten als Betriebsausgabe an. Bei der Bewirtung eigener Mitarbeiter:innen im Zusammenhang mit dem Unternehmensbetrieb sind sogar 100 Prozent absetzbar. Die Umsatzsteuer kann bei Vorsteuerabzugsberechtigung vollständig abgezogen werden.

    Q

    Was muss auf einem Bewirtungsbeleg stehen?

    Ein Bewirtungsbeleg muss Datum, Name, Anschrift und Steuernummer des Restaurants enthalten sowie eine Einzelauflistung aller Speisen und Getränke mit Preisen und Mehrwertsteuer. Handschriftlich müssen Namen der bewirteten Personen, deren Unternehmen, der konkrete Anlass und deine Unterschrift ergänzt werden.

    Q

    Kann ich Trinkgelder bei Bewirtungskosten absetzen?

    Trinkgelder können als Betriebsausgabe abgesetzt werden, wenn sie auf dem Bewirtungsbeleg vermerkt sind. Der Vorsteuerabzug ist jedoch nur möglich, wenn das Trinkgeld als Bedienungszuschlag vom Restaurant schriftlich ausgewiesen wurde. Freiwillige Trinkgelder sind nicht vorsteuerabzugsfähig.

    Q

    Reicht ein Kassenzettel als Bewirtungsbeleg aus?

    Nein, ein normaler Kassenzettel reicht nicht aus. Du benötigst einen vollständigen Bewirtungsbeleg mit allen Pflichtangaben des Restaurants, Einzelauflistung der Speisen und Getränke sowie handschriftlichen Ergänzungen zu bewirteten Personen und geschäftlichem Anlass. Vordrucke gibt es meist direkt im Restaurant.

    Q

    Was ist eine Kleinstabrechnung bei Bewirtungskosten?

    Eine Kleinstabrechnung gilt für Bewirtungskosten unter 150 Euro inklusive Umsatzsteuer. Bei dieser vereinfachten Form sind weniger Angaben erforderlich – beispielsweise keine Rechnungsnummer oder Steuernummer des Restaurants. Alle anderen Pflichtangaben müssen jedoch vollständig vorhanden sein.

  • Onlinekonto bei Direktbanken: Alles was du wissen musst

    Onlinekonto bei Direktbanken: Alles was du wissen musst

    Themen in diesem Artikel:

    • Direktbanken und reine Onlinekonten: Erfahre, wie sich Onlinekonten bei Direktbanken von klassischen Girokonten in der Filiale unterscheiden und für wen sich der komplette Umstieg auf digitales Banking lohnt.
    • Vor- und Nachteile eines Onlinekontos: Lerne die wichtigsten Pluspunkte und Einschränkungen kennen, etwa flexible Nutzung ohne Öffnungszeiten, eingesparte Filialkosten und den Verzicht auf persönliche Beratung.
    • Bankgeschäfte rund um die Uhr: Entdecke, wie du Überweisungen, Daueraufträge und Kontostand bequem am Rechner oder Smartphone prüfen kannst und warum das besonders für Berufstätige praktisch ist.
    • Bargeldversorgung bei Onlinekonten: Lies, wie du als Kundin oder Kunde einer Direktbank Geld abheben und einzahlen kannst, welche Rolle Partnerbanken spielen und worauf du bei Gebühren achten solltest.
    • Onlinekonto eröffnen: Schritt für Schritt vom Kontoantrag über die Legitimation mit Postident oder Videoident bis zur Freischaltung des Zugangs für dein neues Onlinekonto.
    • Geschäftskonto online führen: Erhalte einen Überblick, welche zusätzlichen Unterlagen für ein geschäftliches Onlinekonto nötig sind und wie Unternehmen von der digitalen Kontoführung profitieren.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Onlinekonto bei einer Direktbank bietet dir maximale Flexibilität für deine Bankgeschäfte – komplett digital, ohne Filialbesuche. Während klassische Girokonten bei Filialbanken wie Sparkassen oder Volksbanken persönliche Beratung vor Ort ermöglichen, setzt du mit einem Onlinekonto auf reine Internetabwicklung. Das bedeutet: Du erledigst Überweisungen, Daueraufträge und Kontoverwaltung bequem vom Sofa aus, sparst Zeit und profitierst oft von günstigeren Konditionen. Doch was genau unterscheidet diese beiden Kontoarten, und für wen lohnt sich der komplette Umstieg ins digitale Banking?

    Wer ein Konto eröffnet, bekommt in der Regel auch die Zugangsdaten fürs Onlinebanking. Mit einem klassischen Girokonto können Kund:innen ihre Bankgeschäfte online abwickeln, aber auch Beratungsgespräche in einer Filiale vereinbaren. Ganz anders bei einem Onlinekonto bei einer Direktbank. Viele Serviceleistungen fallen damit zwar weg – es eröffnen sich aber neue Möglichkeiten, die besonders für digital affine Menschen attraktiv sind.

    Direktbanken: Wo es die reinen Onlinekonten gibt

    Heutzutage ist es selbstverständlich, seine Bankgeschäfte online zu erledigen. Wer sein Konto bei einer Filialbank hat, etwa einer Sparkasse, einer Volksbank oder Postbank, hat in der Regel die Möglichkeit, vor Ort mit einer Fachperson über finanzielle Angelegenheiten zu sprechen. Diese persönliche Beratung kann bei komplexen Finanzfragen hilfreich sein, erfordert aber zeitliche Flexibilität und die Bereitschaft, eine Filiale aufzusuchen.

    Direktbanken bieten hingegen Onlinekonten an, sie werden daher auch Onlinebanken genannt. Ein Filialnetz haben diese Banken in der Regel nicht. Zu den drei bekanntesten Direktbanken gehören die comdirect, die ING und die Deutsche Kreditbank (DKB). Diese Institute haben sich auf digitale Bankdienstleistungen spezialisiert und verzichten bewusst auf kostenintensive Filialstrukturen.

    Einige Direktbanken sind Unternehmenstöchter einer Filialbank. Die Deutsche Kreditbank gehört beispielsweise zur Bayerischen Landesbank. Die Kund:innen solcher Direktbanken können das Filialnetz der Mutterbank nutzen, was einen interessanten Hybrid aus digitaler Flexibilität und persönlichem Service ermöglicht.

    📌 Gut zu wissen

    Wer über Onlinebanking seine Bankangelegenheiten erledigt, hat nicht automatisch ein Onlinekonto. Auch mit einem klassischen Girokonto mit allen Offline-Dienstleistungen ist Onlinebanking möglich. Mit einem Onlinekonto bei einer Direktbank fällt das klassische Banking mitsamt der Beratung oder Einzahlungsoption in einer Filiale weitestgehend weg.

    Diese Vor- und Nachteile hat ein Onlinekonto

    Viele klassische Filialbanken versuchen, ihre Kund:innen durch reine Onlineangebote zu locken. Sie bieten günstige Konten an, die ausschließlich im Internet eröffnet werden können, für die Nutzung des klassischen Bankings entstehen allerdings oft hohe Kosten – zum Beispiel durch Personalkosten. Vorteile haben nur Kund:innen, die ihre Bankgeschäfte nur noch online regeln und auf persönliche Beratung verzichten können.

    Bankgeschäfte bequem vom Sofa aus erledigen

    Am eigenen Rechner, Tablet oder Smartphone Bankgeschäfte zu erledigen, ist einfach und geht schnell. Du brauchst dich über die Webseite der Bank nur kurz einloggen, die Zahlungsdaten eingeben und über das bankeigene TAN-System die Zahlung bestätigen. Das ist komfortabel, du sparst Wege und Zeit. Kein Anstehen in der Filiale, keine Parkplatzsuche, keine Anpassung an Öffnungszeiten – deine Bank ist immer dort, wo du gerade bist.

    Eine Bankfiliale hat Öffnungszeiten, Onlinebanking nicht. Schnell mal eine Überweisung tätigen oder den Kontostand checken – auch um 23 Uhr. Das Onlinekonto hat immer geöffnet, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Für Berufstätige ist das praktisch. Zwar wird die Transaktion meist erst am nächsten Bankarbeitstag bearbeitet, aber du hast deinen Teil des Prozesses schon erledigt und kannst dich anderen Dingen widmen.

    Bargeld abheben bei Onlinekonten

    Kund:innen einer Direktbank können am passenden Geldautomaten Bares abheben, aber nur Summen, die das Limit der Bankkarte nicht überschreiten. Wenn die Direktbank mit einer Partnerbank zusammenarbeitet, können dort auch höhere Summen Bargeld abgehoben werden. Diese Partnerschaften sind besonders wichtig für Menschen, die regelmäßig größere Bargeldbeträge benötigen.

    Hat die Direktbank keine solche Partnerschaft, zahlen Nichtkund:innen bei einer Filialbank die dort festgelegte Gebühr, die ganz unterschiedlich ausfallen kann. Direktbankkund:innen können Bargeld nur über Partnerschaften mit anderen Banken oder Unternehmen einzahlen. Diese Einschränkung solltest du bei der Wahl deiner Direktbank unbedingt berücksichtigen, besonders wenn du häufig Bargeld einzahlen musst.

    💡 Tipp

    Du möchtest von einer Filialbank zu einer Direktbank wechseln? Dann solltest du zunächst checken, ob die Geldautomaten in deiner Wohngegend die Karte deiner Direktbank akzeptieren oder ggf. Gebühren erheben. In vielen Supermärkten oder anderen Läden kann an der Kasse auch Bargeld abgehoben werden – prüfe vorab, welche Ketten mit deiner gewünschten Direktbank kooperieren.

    So eröffnest du ein Onlinekonto

    Ein Onlinekonto wird selbstverständlich im Internet eröffnet. Auf der Webseite der jeweiligen Bank gibt es ein Kontoantragsformular. Die Institute haben eine Legitimierung über Postident- oder über Videoident-Verfahren. Das heißt, du musst dich entweder postalisch oder über einen Videochat identifizieren. Für beide Varianten brauchst du einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit Wohnsitzbestätigung.

    Der Eröffnungsprozess gestaltet sich in wenigen Schritten: Zunächst wählst du ein passendes Girokonto bei der Bank deiner Wahl aus und vergleichst die Konditionen. Dann füllst du das Kontoantragsformular aus – am Computer oder auf Papier. Anschließend sendest du das unterschriebene Onlinekonto-Antragsformular per Post oder scannst deinen Antrag ein und schickst ihn per E-Mail zur Bank. Nach erfolgreicher Prüfung wird dein Onlinekonto vom Anbieter eröffnet, und du erhältst deine Zugangsdaten.

    📌 Gut zu wissen

    Falls du bereits ein Girokonto hast und wechseln willst, kannst du dir für den Kontowechsel Hilfe von den Banken holen. Neben der gesetzlichen Kontowechselhilfe bieten viele Banken inzwischen einen digitalen Wechselservice an, der den Umzug deiner Daueraufträge und Lastschriften automatisiert übernimmt. Dieser Service ist meist kostenlos und erspart dir viel Arbeit beim Informieren aller Zahlungspartner.

    Ein Geschäftskonto online eröffnen

    Ein Geschäftskonto kannst du auch online eröffnen und führen. Allerdings muss nicht nur die eigene Identität nachgewiesen werden, sondern auch die des Unternehmens. Das geht etwa über Unterlagen vom Gewerbe- oder Finanzamt, den Handelsregisterauszug und demnächst die Wirtschaftsidentifikationsnummer. Diese zusätzlichen Nachweise machen den Eröffnungsprozess etwas aufwendiger als bei einem privaten Onlinekonto, bieten aber die gleichen Vorteile der digitalen Kontoführung für dein Business.

    💡 Tipp

    Bei der Eröffnung eines geschäftlichen Onlinekontos solltest du alle erforderlichen Unterlagen digital vorbereiten. Scanne Gewerbeanmeldung, Handelsregisterauszug und weitere Dokumente in hoher Qualität ein. Das beschleunigt den Legitimierungsprozess erheblich und vermeidet Nachfragen der Bank.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Onlinebanking und einem Onlinekonto?

    Onlinebanking ist eine Funktion, die auch klassische Girokonten bei Filialbanken bieten. Ein Onlinekonto bei einer Direktbank verzichtet hingegen komplett auf Filialen und persönliche Beratung vor Ort. Du kannst ausschließlich digital auf dein Konto zugreifen.

    Q

    Kann ich mit einem Onlinekonto rund um die Uhr Überweisungen tätigen?

    Ja, Onlinekonten sind 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche verfügbar. Du kannst jederzeit Überweisungen beauftragen. Die Bearbeitung der Transaktion erfolgt jedoch meist erst am nächsten Bankarbeitstag.

    Q

    Wie kann ich bei einer Direktbank Bargeld abheben?

    Direktbankkund:innen können an passenden Geldautomaten oder bei Partnerbanken Bargeld abheben. Viele Supermärkte bieten zudem kostenloses Bargeldabheben an der Kasse an. Achte auf mögliche Gebühren bei fremden Automaten.

    Q

    Welche Legitimierungsverfahren gibt es bei der Onlinekonto-Eröffnung?

    Direktbanken bieten das Postident-Verfahren oder das Videoident-Verfahren an. Beim Postident gehst du mit deinen Unterlagen zur Post, beim Videoident legitimierst du dich per Videochat. Für beide benötigst du einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit Wohnsitzbestätigung.

    Q

    Sind Onlinekonten günstiger als klassische Girokonten?

    In der Regel ja. Direktbanken haben keine Filialkosten und geben diese Ersparnis oft an ihre Kunden weiter. Viele Onlinekonten sind kostenlos oder deutlich günstiger als vergleichbare Konten bei Filialbanken. Achte aber auf versteckte Gebühren bei Zusatzleistungen.

    Q

    Kann ich Bargeld bei einer Direktbank einzahlen?

    Bargeldeinzahlungen sind bei Direktbanken nur über Partnerschaften mit anderen Banken oder Unternehmen möglich. Manche Direktbanken kooperieren mit Filialbanken oder bieten Einzahlungen über Einzelhandelspartner an. Diese Option ist oft kostenpflichtig und sollte bei der Bankwahl berücksichtigt werden.

  • Postident für Girokonto: Legitimation per Videochat oder Filiale

    Postident für Girokonto: Legitimation per Videochat oder Filiale

    Themen in diesem Artikel:

    • Das ist Postident: Erfahre, warum Banken deine Identität prüfen müssen und wie Postident dabei hilft, die Vorgaben des Geldwäschegesetzes zu erfüllen.
    • Postident Verfahren im Überblick: Lerne die verschiedenen Identifikationswege kennen, von der Filiale über den Videochat bis hin zu eID, Fotoverfahren und E Signing.
    • Sicherheit der Postident Verfahren: Finde heraus, wie BSI Zertifizierung, eIDAS Verordnung und Datenschutzbestimmungen deine Identitätsdaten schützen.
    • Girokonto per Videochat eröffnen: Schritt für Schritt vom Link zum Postident Portal über den Videochat mit Ausweiskontrolle bis zur TAN Bestätigung.
    • Girokonto in der Filiale eröffnen: So nutzt du den Postident Coupon, welche Ausweisdokumente nötig sind und wann eine Meldebescheinigung verlangt wird.
    • Banken mit Postident Verfahren: Überblick über Banken, die Postident einsetzen, von Neobanken und Direktbanken bis zu klassischen Filialbanken.
    • Postident mit E Signing: Entdecke, wie Identifikation per Videochat und qualifizierte elektronische Signatur zu einem durchgehend digitalen Vertragsabschluss zusammenwachsen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Girokonto in Deutschland eröffnen? Dann kommst du an der Legitimationsprüfung nicht vorbei. Postident bietet dir dafür bewährte Lösungen – entweder bequem per Videochat von zu Hause oder persönlich in der Filiale. Die Deutsche Post AG hat diese Verfahren entwickelt, um die gesetzlichen Vorgaben des Geldwäschegesetzes zu erfüllen und gleichzeitig den Prozess für dich so einfach wie möglich zu gestalten. Ob du dich für die digitale Variante am Smartphone entscheidest oder den klassischen Weg in die Postfiliale bevorzugst – beide Methoden führen dich sicher und zuverlässig zu deinem neuen Girokonto.

    Das ist Postident

    Postident fasst verschiedene Verfahren zur Legitimationsprüfung zusammen, die weit über die reine Kontoeröffnung hinausgehen. Die Deutsche Post AG hat diesen Service ins Leben gerufen, um Bankinstitute bei der Erfüllung des Geldwäschegesetzes zu unterstützen. Dieses Gesetz verpflichtet Banken, die Identität ihrer Kund:innen bei der Eröffnung eines Kontos oder der Vergabe eines Kredits zweifelsfrei festzustellen.

    Die Anwendungsbereiche von Postident sind vielfältig. Du kannst das Verfahren nicht nur für dein neues Girokonto nutzen, sondern auch beim Abschluss eines Mobilfunkvertrags oder wenn wichtige Dokumente vor der Übergabe gegengezeichnet werden müssen. Diese Flexibilität macht Postident zu einem universellen Werkzeug für sichere Identifikationsprozesse in verschiedenen Lebensbereichen.

    📌 Gut zu wissen

    Das Geldwäschegesetz (GwG) schreibt vor, dass Banken bei Kontoeröffnungen eine zweifelsfrei nachweisbare Identitätsfeststellung durchführen müssen. Dies dient dem Schutz vor Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Ohne diese Legitimationsprüfung darf dir keine Bank in Deutschland ein Konto eröffnen – das gilt für alle Kreditinstitute gleichermaßen.

    Diese Postident-Verfahren gibt es

    Der Postident-Service bietet dir sechs unterschiedliche Verfahren, die sich an deine individuellen Bedürfnisse anpassen. Die klassische Variante ist Postident in der Filiale, bei der Mitarbeitende deine Identität persönlich überprüfen. Besonders beliebt ist mittlerweile Postident per Videochat, das du bequem am Rechner oder per Smartphone-App durchführen kannst – hier übernehmen Mitarbeitende eines Callcenters die Identifikation.

    Für spezielle Anwendungsfälle stehen weitere Optionen bereit. Postident bei der Zustellung ermöglicht eine Identitätsprüfung durch Postbot:innen direkt bei der Dokumentenübergabe. Das Postident durch Foto-Verfahren funktioniert über den Upload von Dokumenten zusammen mit einem kurzen Identifikationsvideo. Technisch versierte Nutzer:innen können die eID-Funktion ihres Personalausweises für die Online-Ausweisfunktion nutzen. Zusätzlich gibt es Postident E-Signing, mit dem du Verträge mittels qualifizierter elektronischer Signatur rechtskonform unterschreiben kannst.

    Quick-Info: So sicher ist Postident

    Die Sicherheit deiner Daten steht bei allen Postident-Verfahren an oberster Stelle. Die Postident-App für iOS- und Android-Geräte trägt die Zertifizierung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das bedeutet konkret: Die Datenübertragung erfüllt dieselben hohen Sicherheitsstandards, die auch für die Kommunikation in Bundes- und Landesbehörden gelten.

    Sämtliche Verfahren entsprechen den in Deutschland geltenden datenschutzrechtlichen Vorgaben. Besonders relevant ist die eIDAS-Verordnung, die verbindliche und europaweit geltende Regelungen für die elektronische Identifizierung und elektronische Vertrauensdienste festlegt. Du kannst dich also darauf verlassen, dass deine persönlichen Daten während des gesamten Legitimationsprozesses bestmöglich geschützt sind.

    Girokonto per Videochat eröffnen

    Der Start deiner Legitimationsprüfung per Videochat ist denkbar einfach. Dein Vertragspartner schickt dir entweder einen Link zu oder leitet dich direkt auf das Postident-Portal weiter. Nach der digitalen Vorprüfung deines Ausweises verbindet dich das System per Videochat mit einem Mitarbeitenden, der die eigentliche Identifizierung mit dir durchführt.

    Während des Videochats werden zwei Fotos von deinem Ausweis angefertigt. Die Mitarbeitenden überprüfen dabei sorgfältig die Hologramme und weitere Sicherheitsmerkmale deines Dokuments. Anschließend wird ein Foto von dir gemacht, und du siehst alle erhobenen Identifikationsdaten zur Kontrolle auf deinem Bildschirm. Sobald du diese bestätigt hast, ist der Hauptteil bereits abgeschlossen.

    💡 Tipp

    Sorge bei der Videochat-Legitimation für optimale Lichtverhältnisse – am besten natürliches Tageslicht ohne direkte Sonneneinstrahlung. Positioniere dich so, dass keine Schatten auf dein Gesicht oder den Ausweis fallen. Eine stabile WLAN-Verbindung verhindert Unterbrechungen und beschleunigt den gesamten Prozess erheblich.

    Bei einer Kontoeröffnung folgt noch ein letzter Schritt: Du erhältst eine TAN per SMS, mit der du dich abschließend bestätigen musst. Das positive Ergebnis deiner Legitimationsprüfung erreicht deinen Vertragspartner nach wenigen Minuten. Im Anschluss bekommst du deine Identifikationsdaten bequem per E-Mail zugeschickt – schnell, sicher und ohne dass du dein Zuhause verlassen musst.

    Girokonto in der Filiale eröffnen

    Für die persönliche Legitimationsprüfung in der Filiale benötigst du zunächst einen Postident-Coupon. Diesen erhältst du entweder per E-Mail von deinem Vertragspartner oder über einen Link zum Postident-Portal. Mit diesem Coupon und deinem gültigen Ausweis – Personalausweis oder Reisepass – gehst du zur nächsten Postfiliale.

    Dort übernehmen die Mitarbeitenden die Prüfung deines Ausweises und übertragen die Informationen aus dem Coupon. Du hast auch die Möglichkeit, den Coupon über die Postident-App zu öffnen und direkt in der Filiale vorzuzeigen. Diese Flexibilität macht den Prozess noch komfortabler.

    📌 Gut zu wissen

    Bei einem Reisepass benötigst du zusätzlich eine aktuelle Meldebescheinigung, da im Reisepass keine Adresse eingetragen ist. Diese erhältst du beim Einwohnermeldeamt deiner Stadt oder Gemeinde. Die Meldebescheinigung sollte nicht älter als drei Monate sein.

    War deine Legitimationsprüfung erfolgreich, erhältst du deine Identifikationsdaten per E-Mail von deinem Vertragspartner. Die persönliche Variante in der Filiale bietet dir den Vorteil des direkten Kontakts und eignet sich besonders, wenn du Fragen hast oder die persönliche Beratung bevorzugst.

    Diese Banken bieten Postident an

    Eine breite Palette etablierter Bankinstitute setzt auf die Postident-Verfahren zur Legitimationsprüfung ihrer Kund:innen. Zu den Anbietern gehören sowohl moderne Neobanken als auch traditionelle Filialbanken und Direktbanken. Die comdirect, Commerzbank und Consorsbank nutzen Postident ebenso wie die nachhaltig orientierte GLS Bank und die HypoVereinsbank.

    Auch die ING, eine der größten Direktbanken Deutschlands, bietet ihren Kund:innen Postident an. Scalable Capital als digitaler Vermögensverwalter, die Kreditplattform Smava und die Sutor Bank runden das Angebot ab. Diese Vielfalt zeigt, dass Postident branchenübergreifend als verlässliches und sicheres Legitimationsverfahren anerkannt ist.

    💡 Tipp

    Prüfe vor der Kontoeröffnung, welche Legitimationsverfahren deine Wunschbank anbietet. Viele Banken unterstützen neben Postident auch andere Verfahren wie VideoIdent oder die Sofortlegitimation per Überweisung. So kannst du das für dich bequemste Verfahren wählen und Zeit sparen.

    Weitere Verfahren: Postident mit E-Signing

    Das E-Signing-Verfahren kombiniert Legitimationsprüfung und digitale Unterschrift in einem Prozess. Auch hier erhältst du einen Link oder wirst direkt auf das Postident-Portal weitergeleitet. Die Identifikation erfolgt per Videochat mit deinem Ausweis – wahlweise über den Browser deines Rechners oder die Postident-App auf deinem Tablet oder Smartphone.

    Im nächsten Schritt liest du die zu unterzeichnenden Dokumente in Ruhe durch und bestätigst die Postident-AGBs. Per SMS erhältst du eine TAN, die als deine digitale Unterschrift dient. Durch die Eingabe dieser TAN unterschreibst du deine Dokumente rechtsverbindlich. Abschließend kannst du deine unterschriebenen Dokumente als PDF-Datei herunterladen und hast damit alle wichtigen Unterlagen sofort verfügbar. Dieses Verfahren spart Zeit und Papier, während es gleichzeitig höchste Rechtssicherheit gewährleistet.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was kostet mich die Postident-Legitimation?

    Die Postident-Legitimation ist für dich als Kund:in vollständig kostenlos. Sämtliche Kosten für das Verfahren trägt dein Vertragspartner – also die Bank, bei der du das Konto eröffnest, oder das Unternehmen, mit dem du einen Vertrag abschließt.

    Q

    Wie lange dauert die Legitimation per Videochat?

    Der Videochat selbst dauert in der Regel nur 5 bis 10 Minuten. Das Ergebnis deiner Legitimationsprüfung erhält dein Vertragspartner bereits wenige Minuten später, sodass deine Kontoeröffnung ohne Verzögerung fortgesetzt werden kann.

    Q

    Kann ich einen vorläufigen Personalausweis für Postident nutzen?

    Ja, ein vorläufiger Personalausweis wird bei den meisten Postident-Verfahren problemlos akzeptiert. Einzige Ausnahme: Die eID-Funktion steht nicht zur Verfügung, da vorläufige Ausweise keine Online-Ausweisfunktion besitzen.

    Q

    Welche technischen Voraussetzungen benötige ich für den Videochat?

    Du benötigst ein Smartphone, Tablet oder Computer mit Kamera und Mikrofon sowie eine stabile Internetverbindung. Die kostenlose Postident-App ist für iOS und Android verfügbar. Alternativ funktioniert der Videochat auch direkt über deinen Browser – ganz ohne Installation.

    Q

    Ist Postident auch aus dem Ausland möglich?

    Postident per Videochat kannst du grundsätzlich auch aus dem Ausland durchführen, sofern du einen gültigen deutschen Ausweis besitzt. Die Filialvariante steht dir naturgemäß nur in deutschen Postfilialen zur Verfügung. Beachte aber, dass manche Banken aus regulatorischen Gründen nur Legitimationen aus Deutschland akzeptieren.

    Q

    Was passiert bei einer fehlgeschlagenen Legitimation?

    Du kannst den Vorgang jederzeit kostenfrei wiederholen. Häufige Gründe für ein Scheitern sind schlechte Lichtverhältnisse, unleserliche Ausweisdokumente oder technische Verbindungsprobleme. Dein Vertragspartner informiert dich über die genauen Gründe und die nächsten Schritte.

  • Girokonto online eröffnen mit Videoident: So funktioniert’s

    Girokonto online eröffnen mit Videoident: So funktioniert’s

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist Videoident?: Digitales Legitimationsverfahren per Videochat zur Identitätsprüfung bei Online-Kontoeröffnung, seit 2016 von der BaFin autorisiert
    • Technische Voraussetzungen: Gültiger Ausweis, Smartphone oder PC mit Webcam, stabile Internetverbindung und WebRTC-fähiger Browser erforderlich
    • Schritt-für-Schritt-Ablauf: Von der Online-Anmeldung über Videochat mit Ausweisüberprüfung bis zur TAN-Bestätigung in wenigen Minuten
    • Welche Banken nutzen Videoident?: Standard bei Direkt-, Online- und Neobanken sowie zunehmend bei Filialbanken durch externe Dienstleister wie WebID
    • Rechtliche Grundlagen: Geldwäschegesetz schreibt Legitimationsprüfung vor, WebID-Standards sind BaFin-autorisiert und gewährleisten Sicherheit

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Girokonto online eröffnen mit Videoident-Verfahren: So geht’s

    Du möchtest ein Girokonto online eröffnen und fragst dich, wie die Identitätsprüfung funktioniert? Videoident ist die schnelle digitale Lösung: In wenigen Minuten legitimierst du dich per Videochat, ohne zur Post oder Bankfiliale zu müssen. Das Verfahren basiert auf BaFin-autorisierten WebID-Standards und erfüllt alle Anforderungen des Geldwäschegesetzes. Alles, was du brauchst, ist ein gültiger Ausweis und ein Gerät mit Kamera – schon kann es losgehen.

    Das ist das Videoident-Verfahren

    Videoident revolutioniert die Art, wie du dich bei Banken ausweist. Statt persönlich zur Filiale zu gehen oder den Postweg zu nutzen, legitimierst du dich bequem per Videochat von zu Hause aus. Das Verfahren wird hauptsächlich von Direktbanken, Onlinebanken und Neobanken eingesetzt, um vor Abschluss eines Online-Girokontos deine Identität zu prüfen. Aber auch traditionelle Filialbanken setzen mittlerweile auf diese moderne Form der digitalen Legitimationsprüfung.

    Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat das Videoident-Verfahren im Jahr 2016 offiziell legitimiert. Seitdem ersetzt es zunehmend den bis dahin dominierenden Postident-Service der Deutschen Post AG. Der Grund liegt auf der Hand: Videoident ist schneller, flexibler und genauso sicher wie herkömmliche Verfahren. Du sparst dir den Gang zur Post und wartest nicht tagelang auf die Bestätigung deiner Identität.

    📌 Gut zu wissen

    Das Videoident-Verfahren ist rechtlich gleichwertig zur persönlichen Legitimation in der Bankfiliale. Seit der BaFin-Autorisierung 2016 erfüllt es alle gesetzlichen Anforderungen des Geldwäschegesetzes und wird von Banken als vollwertige Alternative zur klassischen Identitätsprüfung akzeptiert.

    So funktioniert Videoident

    Bevor du mit dem Videoident-Verfahren startest, benötigst du ein gültiges Ausweisdokument – entweder deinen Personalausweis oder deinen Reisepass mit Wohnsitzbestätigung. Wichtig ist, dass das Dokument noch mindestens drei Monate gültig ist. Dein Führerschein eignet sich nicht für Videoident, da er weder über die notwendigen optischen Sicherheitsmerkmale noch über deine aktuelle Adresse verfügt.

    Die technische Ausrüstung bildet die zweite Säule für ein erfolgreiches Videoident-Verfahren. Du brauchst ein Smartphone, Tablet, Laptop oder einen PC mit funktionierender Webcam und Mikrofon. Achte auf gute Beleuchtung, damit dein Gesicht und dein Ausweis klar erkennbar sind. Eine stabile Internetverbindung mit einer Bitrate zwischen 1,5 und 4 Mbit/s ist unverzichtbar, ebenso wie ein Browser, der WebRTC (Web-Echtzeitkommunikation) unterstützt. Die meisten modernen Browser erfüllen diese Anforderung bereits standardmäßig.

    💡 Tipp

    Teste vorab deine Technik: Öffne eine beliebige Videokonferenz-Software und prüfe, ob Kamera, Mikrofon und Internetverbindung einwandfrei funktionieren. Positioniere dich vor einem hellen, neutralen Hintergrund und stelle sicher, dass dein Gesicht gut ausgeleuchtet ist – Gegenlicht vermeiden! So vermeidest du technische Unterbrechungen während des Legitimationsprozesses.

    Nach dem Videochat erhältst du eine sechsstellige TAN per SMS auf dein Smartphone oder per E-Mail. Prüfe deshalb vorher, ob du ausreichend Netzempfang und stabiles WLAN hast. Ein voller Handy-Akku verhindert, dass der Prozess mittendrin abbricht. Mit dieser Vorbereitung steht deiner Online-Legitimation nichts mehr im Weg.

    Step-by-Step: So läuft das Videoident-Verfahren ab

    Step 1: Der Einstieg über den Verifizierungslink

    Nachdem du dich bei deiner Bank online angemeldet hast, erhältst du per E-Mail einen Link, der dich beispielsweise auf das Portal von WebID weiterleitet. WebID Solutions mit Hauptsitz in Berlin gehört zu den führenden Anbietern für Online-Identifikationsdienstleistungen in Deutschland und Europa. Das Unternehmen arbeitet mit zahlreichen Banken zusammen und gewährleistet einen reibungslosen Ablauf der Legitimationsprüfung.

    Step 2: Eingabe deiner persönlichen Daten

    Auf dem WebID-Portal füllst du ein Formular mit deinen persönlichen Daten aus. Diese Informationen werden im Nachgang von WebID mit dem offiziellen Melderegister deines Wohnorts abgeglichen. Dieser Abgleich stellt sicher, dass deine Angaben korrekt sind und du tatsächlich unter der angegebenen Adresse gemeldet bist. Die Datenübermittlung erfolgt verschlüsselt und entspricht höchsten Sicherheitsstandards.

    Step 3: Der Videochat zur Ausweisüberprüfung

    Anschließend erhältst du einen Videocall von einem geschulten Mitarbeitenden aus dem WebID-Callcenter, der deinen Ausweis auf Echtheit prüft. Der Ablauf ist standardisiert und dauert nur wenige Minuten. Zuerst hältst du die Vorderseite deines Ausweises vor die Webcam, dann die Rückseite. Danach wirst du aufgefordert, deine Ausweisnummer laut vorzulesen, damit der Mitarbeitende sie mit den visuellen Daten abgleichen kann. Zum Abschluss wird ein Foto von deinem Gesicht und deinem Ausweisdokument gemacht. Du musst den Ausweis dabei bewegen, damit das Hologramm sichtbar wird – ein wichtiges Sicherheitsmerkmal zur Fälschungserkennung.

    💡 Tipp

    Halte deinen Ausweis während des Videochats ruhig und gerade vor die Kamera. Bewege ihn nur, wenn der Mitarbeitende dich dazu auffordert. Bei der Hologramm-Überprüfung kippst du den Ausweis langsam nach links und rechts – nicht zu schnell, damit die Kamera das Hologramm erfassen kann. So beschleunigst du den Prozess erheblich.

    Step 4: TAN-Bestätigung zur Identitätsverifizierung

    Nach erfolgreichem Abgleich deiner Ausweisdaten und deines Gesichts bekommst du per SMS oder E-Mail eine sechsstellige TAN. Diese gibst du auf dem WebID-Portal ein und bestätigst damit deine Identität. Mit diesem Schritt ist deine Legitimationsprüfung offiziell abgeschlossen. Die TAN dient als zusätzliche Sicherheitsebene und stellt sicher, dass wirklich du die Person bist, die den Prozess durchläuft.

    Step 5: Datenübermittlung und Kontozugang

    Deine Personendaten werden nun verschlüsselt an deine Bank übermittelt. Wenig später erhältst du eine E-Mail mit den Zugangsdaten zu deinem neuen Girokonto. Der gesamte Vorgang dauert nur ein paar Minuten und funktioniert unabhängig von den Öffnungszeiten deiner Bank. Du kannst dich also auch abends oder am Wochenende legitimieren – ein enormer Vorteil gegenüber traditionellen Verfahren.

    Diese Banken bieten Videoident

    Das Videoident-Verfahren zählt mittlerweile zu den Standards der Online-Legitimationsprüfung bei vielen Bankinstituten. Dabei spielt es keine Rolle, ob deine Bank eine Filialbank, Neobank, Direktbank oder Onlinebank ist. Die breite Akzeptanz zeigt, wie etabliert und vertrauenswürdig das Verfahren geworden ist. Allerdings führen die Banken das Verfahren nicht selbst durch, sondern beauftragen spezialisierte Anbieter wie WebID damit.

    Die Auslagerung an externe Dienstleister hat zwei wesentliche Gründe. Zum einen kann WebID Kund:innen der Banken auch außerhalb der Banköffnungszeiten bedienen, da die Callcenter von WebID zwischen 8:00 Uhr und 22:00 Uhr sowie 365 Tage im Jahr aktiv sind. Diese Flexibilität ermöglicht es dir, dich zu legitimieren, wann es dir am besten passt. Zweitens müssen die Banken kein zusätzliches Personal abstellen und schulen, was durch die BaFin vorgeschrieben ist. Die Mitarbeitenden bei WebID durchlaufen spezielle Schulungen und sind auf die Identitätsprüfung spezialisiert.

    📌 Gut zu wissen

    Fast alle großen Banken in Deutschland bieten mittlerweile Videoident an. Dazu gehören ING, DKB, Comdirect, N26, Commerzbank, Postbank und viele weitere. Selbst wenn eine Bank das Verfahren nicht bewirbt, lohnt es sich nachzufragen – oft ist es als Alternative zum Postident verfügbar, wird aber nicht aktiv kommuniziert.

    Online-Girokonto nur mit Video-Identifikation

    Wenn du in Deutschland ein Girokonto eröffnen möchtest, kommst du an einer Legitimationsüberprüfung nicht vorbei. Basis dafür ist das Geldwäschegesetz (GwG), das genau definiert, welche Informationen du bei einer Legitimationsprüfung angeben musst. In der Regel sind das dein Vor- und Nachname, dein Geburtsdatum und Geburtsort, deine Staatsangehörigkeit sowie die Adresse, unter der du in Deutschland gemeldet bist.

    Mit der Überprüfung deiner Identität verfolgen die Kreditinstitute zwei wichtige Ziele. Einerseits wollen sie Geldwäsche vermeiden und damit zur Bekämpfung von Finanzkriminalität beitragen. Andererseits schieben sie dem Diebstahl von Identitäten einen Riegel vor. Durch die sorgfältige Prüfung wird sichergestellt, dass niemand in deinem Namen ein Konto eröffnet oder Finanztransaktionen durchführt. Das schützt nicht nur die Bank, sondern vor allem auch dich als Kund:in.

    📌 Gut zu wissen

    Kreditinstitute, die das Videoident-Verfahren anbieten, arbeiten auf Basis der WebID-Standards, die von der BaFin autorisiert sind. Diese Standards gewährleisten höchste Sicherheit durch verschlüsselte Datenübertragung, geschultes Personal und mehrfache Überprüfungsschritte. Das Verfahren ist rechtlich gleichwertig mit der persönlichen Legitimation in der Bankfiliale.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie lange dauert das Videoident-Verfahren?

    Das gesamte Videoident-Verfahren dauert in der Regel nur 5-10 Minuten. Nach dem Videochat erhältst du sofort deine TAN und kannst die Legitimation abschließen. Die Kontoeröffnung ist meist innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen.

    Q

    Kann ich Videoident auch mit dem Führerschein durchführen?

    Nein, der Führerschein ist für Videoident nicht geeignet. Du benötigst zwingend einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit Wohnsitzbestätigung, da nur diese Dokumente die erforderlichen Sicherheitsmerkmale wie Hologramme aufweisen und deine aktuelle Meldeadresse enthalten.

    Q

    Zu welchen Zeiten ist Videoident verfügbar?

    Die Videoident-Callcenter sind täglich zwischen 8:00 Uhr und 22:00 Uhr erreichbar, 365 Tage im Jahr. Du kannst dich also auch abends, an Wochenenden und Feiertagen legitimieren – ein großer Vorteil gegenüber Bankfilialen oder Postfilialen.

    Q

    Welche Internetgeschwindigkeit brauche ich für Videoident?

    Für Videoident benötigst du eine stabile Internetverbindung mit einer Bitrate zwischen 1,5 und 4 Mbit/s. Die meisten modernen DSL-, Kabel- oder LTE-Verbindungen erfüllen diese Anforderung problemlos. Bei schwacher Verbindung wechsle ins WLAN oder nutze einen anderen Standort.

    Q

    Was passiert, wenn die Videoverbindung während des Prozesses abbricht?

    Bei Verbindungsabbruch kannst du den Prozess einfach neu starten. Deine bereits eingegebenen Daten bleiben für 30 Tage gespeichert, sodass du nicht von vorne beginnen musst. Du erhältst einen neuen Link per E-Mail und kannst direkt dort weitermachen, wo die Verbindung unterbrochen wurde.

    Q

    Kostet das Videoident-Verfahren etwas?

    Nein, das Videoident-Verfahren ist für dich als Kunde komplett kostenlos. Die Kosten trägt die Bank bzw. das Unternehmen, bei dem du das Konto eröffnest. Du benötigst lediglich eine Internetverbindung und die technische Ausstattung.

  • Basiskonto: Dein Recht auf ein Girokonto für alle

    Basiskonto: Dein Recht auf ein Girokonto für alle

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist ein Basiskonto: Gesetzlich garantiertes Konto für alle Menschen in der EU seit 2016, unabhängig von Bonität oder festem Wohnsitz
    • Funktionen des Basiskontos: Guthabenbasiertes Konto mit Kernfunktionen wie Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen ohne Überziehungsmöglichkeit
    • Wer kann eröffnen: Alle Personen ab 18 Jahren mit legalem EU-Aufenthalt, Banken dürfen nur bei konkreten Gründen ablehnen
    • Kosten und Gebühren: Basiskonto ist nicht kostenlos, Gebühren müssen aber angemessen sein und dürfen nicht als Abschreckung dienen

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Girokonto als Basiskonto: Alle Infos zum Konto für jeden

    Seit 2016 hat jeder Mensch in der EU das Recht auf ein Basiskonto – unabhängig von Bonität, Einkommen oder festem Wohnsitz. Dieses gesetzlich garantierte Konto ermöglicht dir alle wesentlichen Bankgeschäfte des täglichen Lebens und schützt dich vor finanzieller Ausgrenzung.

    Bargeld verliert zunehmend an Bedeutung in unserem Alltag. Die Zeiten, in denen Stromrechnungen noch mit Einzahlungsbelegen direkt bei der Bank in bar bezahlt werden konnten, sind längst vorbei. Heute läuft fast alles über Bankkonten: Mietzahlungen, Rechnungsbegleichungen und selbst der Einkauf im Supermarkt. Ohne Bankkonto wird das Leben kompliziert und die Teilhabe am wirtschaftlichen Leben nahezu unmöglich.

    Viele Menschen mit bestehendem Girokonto machen sich keine Gedanken darüber, dass die Kontoeröffnung für andere eine echte Hürde darstellen kann. Personen ohne festen Wohnsitz oder mit negativen Bonitätsmerkmalen bekamen früher von Banken oft eine Absage. Das Zahlungskontengesetz hat diese Situation grundlegend verändert und verpflichtet alle Banken, die Zahlungskonten für Verbraucher:innen anbieten, zur Einrichtung eines Basiskontos für jeden.

    Basiskonto: Was ist das eigentlich?

    Das Basiskonto ist mehr als nur ein soziales Zugeständnis – es ist ein verbrieftes Recht. Seit dem Inkrafttreten des Zahlungskontengesetzes im Jahr 2016 sind Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken gesetzlich verpflichtet, allen Menschen ein Konto einzurichten. Diese Verpflichtung gilt ausnahmslos für alle Institute, die Zahlungskonten für Verbraucher:innen anbieten.

    Lediglich Privatbanken, die ausschließlich Wertpapiertransaktionen durchführen und keine klassischen Girokonten im Angebot haben, sind von dieser Verpflichtung ausgenommen. Für alle anderen Banken gilt: Die Eröffnung eines Basiskontos ist sowohl ein Recht der Kund:innen als auch eine Verpflichtung der Institute.

    📌 Gut zu wissen

    Das Recht auf ein Basiskonto steht allen Personen zu, die sich legal in der EU aufhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einen festen Wohnsitz nachweisen können oder nicht. Die einzigen Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren und die Geschäftsfähigkeit.

    So funktioniert ein Basiskonto

    Im Prinzip handelt es sich beim Basiskonto um ein Girokonto, das sich auf die wesentlichen Funktionen konzentriert. Du kannst damit alle grundlegenden Bankgeschäfte erledigen, die für die Teilnahme am wirtschaftlichen Leben notwendig sind:

    • Geldüberweisungen an andere Konten
    • Einrichtung von Lastschriften für regelmäßige Zahlungen
    • Einzahlen und Abheben von Bargeld
    • Bargeldloses Bezahlen mit Karte

    Die zentrale Besonderheit des Basiskontos liegt in seiner Führung auf Guthabenbasis. Als Kontoinhaber:in kannst du ausschließlich über das Geld verfügen, das tatsächlich auf dem Konto vorhanden ist. Eine Kontoüberziehung ist grundsätzlich nicht möglich. Diese Regelung schützt dich vor Verschuldung durch Dispokredite und die damit verbundenen oft hohen Zinsen.

    Gehört eine Karte zum Basiskonto, handelt es sich entweder um eine Debit- oder eine Prepaidkarte. Bei der Debitkarte wird jede Transaktion nur dann durchgeführt, wenn ausreichend Deckung auf dem Konto vorhanden ist. Die Abbuchung erfolgt in der Regel zeitnah. Bei einer Prepaidkarte musst du vorher ein entsprechendes Guthaben einzahlen, über das du dann verfügen kannst.

    💡 Tipp

    Richte dein Basiskonto direkt bei der Eröffnung als Pfändungsschutzkonto ein. So ist dein Guthaben bis zur gesetzlich festgelegten Grenze vor Pfändungen geschützt. Das sichert dir das Existenzminimum und ermöglicht die Teilnahme am wirtschaftlichen Leben auch in finanziell schwierigen Situationen.

    Allerdings steht es den Banken frei, freiwillig eine Überziehungsmöglichkeit einzuräumen. Ein solcher Dispositionskredit, kurz Dispo genannt, ist jedoch keine Pflichtleistung beim Basiskonto. Die Bank entscheidet nach eigenem Ermessen, ob sie diese zusätzliche Funktion anbietet.

    📌 Gut zu wissen

    Ein Basiskonto beschränkt sich zwar auf Kernfunktionen, doch Onlinebanking muss nicht zwingend dazugehören. Allerdings lässt sich aus der gesetzlichen Verpflichtung ableiten, dass auch das Basiskonto onlinefähig sein muss, wenn alle anderen Kontomodelle bei der gleichen Bank den Onlinezugang umfassen. Die Bank darf dich beim Basiskonto nicht von digitalen Services ausschließen, die sie anderen Kund:innen anbietet.

    Wer kann ein Basiskonto eröffnen?

    Die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Basiskontos sind bewusst niedrig gehalten. Wenn du dich legal innerhalb der EU aufhältst, mindestens 18 Jahre alt bist und geschäftsfähig bist – also nicht unter einer Pflegschaft stehst – darfst du ein Basiskonto eröffnen. Diese klaren Kriterien sollen sicherstellen, dass möglichst niemand vom Zahlungsverkehr ausgeschlossen wird.

    Dennoch dürfen Banken die Eröffnung eines Basiskontos in bestimmten Fällen ablehnen. Wichtig dabei: Sie müssen für eine Ablehnung konkrete Gründe nennen. Die Einschätzung deiner Zahlungsfähigkeit oder Bonität darf ausdrücklich keiner dieser Gründe sein. Negative Schufa-Einträge oder fehlendes Einkommen sind also keine legitimen Ablehnungsgründe.

    Zu den möglichen Ablehnungsgründen gehört:

    • Du führst bereits bei einer anderen Bank ein Basiskonto
    • Die Bank hat dir bereits einmal ein Konto gekündigt (etwa wegen nicht gezahlter Gebühren oder der Nutzung für illegale Zwecke)
    • Du hast der Bank nachweislich in der Vergangenheit durch eine Straftat geschadet
    • Du hast falsche Angaben bei der Kontoeröffnung gemacht

    💡 Tipp

    Wurde dein Antrag auf ein Basiskonto abgelehnt? Lass dir die Ablehnung schriftlich mit konkreter Begründung geben. Die Bank muss den Ablehnungsgrund nachweisen können. Bei unrechtmäßiger Ablehnung kannst du dich an die BaFin oder Verbraucherschutzorganisationen wenden.

    Wichtig zu wissen: Die Bank kann ein bereits eröffnetes Basiskonto jederzeit aus einem wichtigen Grund kündigen. Ein solcher wichtiger Grund ist beispielsweise die Nutzung des Kontos für illegale Zwecke. Auch hier gilt: Die Bank muss den Kündigungsgrund konkret benennen und nachweisen können.

    Kostet ein Basiskonto Gebühren?

    Die gesetzliche Verpflichtung zum Angebot eines Basiskontos bedeutet nicht automatisch, dass dieses Konto kostenlos geführt werden muss. Banken dürfen für die Kontoführung und verschiedene Dienstleistungen Gebühren erheben. Die Höhe dieser Gebühren unterscheidet sich zwischen den einzelnen Banken erheblich – ähnlich wie beim klassischen Girokonto auch.

    Bei der Nutzung deines Basiskontos können verschiedene Zahlungen fällig werden:

    • Monatliche oder jährliche Kontoführungsgebühr
    • Gebühren für einzelne Überweisungen
    • Gebühren für Barauszahlungen am Automaten
    • Entgelt für die Ausgabe einer Girocard

    📌 Gut zu wissen

    Bei der Frage, was ein Basiskonto kosten darf, gibt es gesetzlich keine klaren Regeln. Nach Paragraf 41 Absatz 2 Zahlungskontengesetz müssen die Entgelte angemessen sein und sich am Nutzer:innenverhalten orientieren. Der Begriff „angemessen“ kann durchaus strittig sein. Allerdings haben die ersten Gerichtsurteile in dieser Frage sehr im Sinne der Kund:innen entschieden. Die Banken dürfen die gesetzliche Verpflichtung nicht durch überhöhte Gebühren unterlaufen.

    💡 Tipp

    Vergleiche die Gebühren verschiedener Banken, bevor du dich für ein Basiskonto entscheidest. Achte dabei nicht nur auf die Kontoführungsgebühr, sondern auch auf Kosten für Überweisungen und Bargeldabhebungen. Einige Direktbanken bieten deutlich günstigere Konditionen als Filialbanken.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Basiskonto und Girokonto?

    Das Basiskonto ist ein Girokonto auf Guthabenbasis mit Kernfunktionen wie Überweisungen und Kartenzahlungen. Im Gegensatz zum normalen Girokonto gibt es keine Überziehungsmöglichkeit und die Bank muss es jedem anbieten, der die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt.

    Q

    Kann die Bank mein Basiskonto wegen schlechter Bonität ablehnen?

    Nein, die Bonität oder negative Schufa-Einträge dürfen kein Ablehnungsgrund sein. Die Bank darf nur bei konkreten Gründen wie einem bestehenden Konto bei einer anderen Bank oder einer früheren Kontokündigung wegen Missbrauchs ablehnen.

    Q

    Brauche ich einen festen Wohnsitz für ein Basiskonto?

    Nein, ein fester Wohnsitz ist keine Voraussetzung. Du musst lediglich mindestens 18 Jahre alt sein, geschäftsfähig sein und dich legal in der EU aufhalten, um ein Basiskonto eröffnen zu können.

    Q

    Kann ich mit einem Basiskonto Online-Banking nutzen?

    Wenn die Bank bei ihren anderen Kontomodellen Online-Banking anbietet, muss sie diese Funktion auch beim Basiskonto bereitstellen. Die Bank darf dich nicht von digitalen Services ausschließen, die anderen Kund:innen zur Verfügung stehen.

    Q

    Ist das Basiskonto kostenlos?

    Nein, Banken dürfen Gebühren für das Basiskonto erheben. Diese müssen jedoch angemessen sein und dürfen nicht als Abschreckung dienen. Gerichte haben bereits mehrfach überhöhte Gebühren zugunsten der Kund:innen untersagt.

    Q

    Kann ich mehrere Basiskonten bei verschiedenen Banken haben?

    Nein, du darfst nur ein Basiskonto führen. Wenn du bereits bei einer Bank ein Basiskonto hast, kann eine andere Bank die Eröffnung eines weiteren Basiskontos ablehnen. Ein Konto reicht zur Grundversorgung aus.

  • Dispozinsen: So teuer ist die Kontoüberziehung wirklich

    Dispozinsen: So teuer ist die Kontoüberziehung wirklich

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Dispozinsen beim Girokonto: Ein teurer Kredit

    Dispozinsen können richtig teuer werden – und das trifft immer mehr Menschen in Deutschland. Wer sein Girokonto überzieht, zahlt in der Regel deutlich höhere Zinsen als bei anderen Darlehen. Der Dispositionskredit sollte daher nur ausnahmsweise und für wenige Tage genutzt werden. Doch die Realität sieht anders aus: 2021 nahmen bereits 6,6 Millionen Bürger:innen den Dispo in Anspruch, ein Anstieg um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders problematisch wird es, wenn du dein Konto dauerhaft im Minus führst – dann können die Zinsen schnell zur Schuldenfalle werden.

    Was sind Dispozinsen beim Girokonto?

    Wenn du ein Girokonto mit regelmäßigen Geldeingängen hast, räumt dir deine Bank normalerweise die Möglichkeit ein, dein Konto bis zu einer bestimmten Summe zu überziehen. Üblich ist dabei das Dreifache deines monatlichen Nettoeinkommens. Dieser Kredit wird Dispositionskredit genannt – kurz Dispokredit oder einfach Dispo.

    Nutzt du diese Möglichkeit, zahlst du dafür deutlich höhere Zinsen als bei einem Ratenkredit, der für eine bestimmte Zeit zu festgelegten Rückzahlungsraten abgeschlossen wird. Der Dispo ist also als kurzfristige Überbrückung vorübergehender Liquiditätsengpässe gedacht und nicht als langfristige Lösung, um dir Geld von der Bank zu leihen.

    💡 Tipp

    Prüfe regelmäßig deinen Kontostand und richte einen Puffer-Betrag auf einem separaten Tagesgeldkonto ein. So vermeidest du ungewollte Überziehungen und sparst teure Dispozinsen. Als Faustregel gilt: Mindestens ein Monatsgehalt als Notgroschen zurücklegen.

    Die meisten Banken erlauben ihren Kund:innen zudem, ihr Konto über den Disporahmen hinaus zu überziehen. In solchen Fällen werden sogenannte Überziehungszinsen fällig, deren Satz noch deutlich über den Dispozinsen liegt. Allerdings nehmen immer mehr Banken davon Abstand und berechnen den Dispo ohne Aufschlag. Überziehungszinsen fallen außerdem an, wenn das Konto überzogen wird, obwohl die Bank gar keinen Dispokredit eingeräumt hatte.

    Zinsdeckel für den Dispo in der Diskussion

    Die Unterschiede bei der Höhe der Dispozinsen sind von Bank zu Bank teilweise erheblich. Für einige Finanzinstitute sind die Einnahmen aus diesen Zinsen ein wichtiger Teil der Geschäftskalkulation. Daher fordern Verbraucherschützer:innen und einige Politiker:innen schon lange einen Zinsdeckel – also einen Höchstwert, der nicht überschritten werden darf und beispielsweise bei rund zehn Prozent liegen könnte.

    📌 Gut zu wissen

    Trotz jahrelanger Forderungen wurde bisher kein gesetzlicher Zinsdeckel für Dispokredite eingeführt. Die Banken argumentieren mit der Notwendigkeit der Risikoabsicherung und der freien Marktwirtschaft. Ein Vergleich verschiedener Anbieter ist daher umso wichtiger.

    Doch bisher wurde ein solcher Schritt noch nicht umgesetzt. Die Diskussion darüber bleibt aber bestehen, besonders in Zeiten steigender Zinsen.

    Folgen der Zinswende: Zinsen für Dispokredite steigen deutlich

    Die Höhe der Dispozinsen ist variabel und hängt von einem Referenzzins ab, wie beispielsweise dem Drei-Monats-Euribor oder dem EZB-Leitzinssatz. Steigt dieser, erhöhen die Banken in der Regel auch leicht zeitversetzt die Zinsen für den Dispo.

    Während der langen Phase der Niedrigzinspolitik befanden sich die Zinssätze für den Dispositionskredit bereits auf vergleichsweise hohem Niveau. Seit der von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleiteten Zinswende im Jahr 2022 steigen die Zinsen für eine Überziehung des Girokontos weiter an. Die Zeitschrift „Finanztest“ hatte im Mai 2022 einen Durchschnittszins von 9,25 Prozent ermittelt, nur sechs Monate später bereits von 9,89 Prozent. Dabei nahm die teuerste Bank im November 2022 sogar knapp 14 Prozent Zinsen.

    💡 Tipp

    Berechne deine tatsächlichen Kosten: Bei 5.000 Euro Überziehung und 10% Zinsen zahlst du 500 Euro pro Jahr nur an Zinsen! Ein Ratenkredit mit 5% Zinsen würde dich nur 250 Euro kosten – eine Ersparnis von 250 Euro jährlich.

    Ein konkretes Beispiel macht die Dimension deutlich: Wer sein Konto im Rahmen seines Dispositionskredits im Schnitt um 5.000 Euro im Jahr überzieht, muss am Ende des Jahres bei den meisten Banken aufgerechnet bis zu 500 Euro oder mehr an Zinsen zahlen.

    Der Dispozins kann der Anfang von Verschuldungskarrieren sein

    Der Dispositionskredit ist eigentlich eine feine Sache: Wer nur für kurze Zeit mehr Geld benötigt als auf dem Konto zur Verfügung steht, kann seinen Dispo in Anspruch nehmen und muss sich nicht umständlich auf anderem Wege Geld leihen. Und tageweise fallen die vergleichsweise hohen Zinsen dafür kaum ins Gewicht.

    Wer aber regelmäßig an der Schwelle zum Minus lebt, kann finanziell schnell in eine Abwärtsspirale geraten. Die Kombination aus hoher Inflation, steigenden Lebenshaltungskosten und zunehmenden Dispozinsen macht es für viele Menschen schwierig, aus dem Minus herauszukommen. Was als kurzfristige Lösung gedacht war, entwickelt sich dann zur dauerhaften Belastung.

    📌 Gut zu wissen

    Die Schuldnerberatung empfiehlt: Wer länger als drei Monate im Dispo ist, sollte über eine Umschuldung nachdenken. Ein Ratenkredit ist zwar auch eine Verschuldung, aber mit deutlich niedrigeren Zinsen und einem festen Tilgungsplan.

    Steigen die Zinsen weiter, könnte es manche Verbraucher:innen hart treffen. Denn durch die hohe Inflation sinkt die Kaufkraft des Geldes ohnehin schon stark, sodass Kontoinhaber:innen schneller in den Dispo rutschen als zuvor. Und das müssen sie nun auch noch teuer bezahlen. So droht der Dispo zur Überschuldungsfalle zu werden.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie kann ich Dispozinsen vermeiden?

    Du kannst Dispozinsen vermeiden, indem du einen finanziellen Puffer aufbaust, deine Ausgaben planst und bei längerfristigem Geldbedarf einen günstigeren Ratenkredit in Betracht ziehst. Ein Haushaltsbuch hilft dir, den Überblick zu behalten.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Dispozinsen und Überziehungszinsen?

    Dispozinsen fallen bei Überziehung innerhalb des eingeräumten Rahmens an. Überziehungszinsen werden fällig, wenn du über den Disporahmen hinaus überziehst oder ohne eingeräumten Dispo ins Minus gehst. Sie sind meist noch höher als normale Dispozinsen.

    Q

    Wie hoch sind die durchschnittlichen Dispozinsen 2024?

    Die durchschnittlichen Dispozinsen liegen 2024 bei etwa 10-11 Prozent. Die genaue Höhe variiert je nach Bank zwischen 7 und 14 Prozent. Die Zinsen sind seit der Zinswende 2022 kontinuierlich gestiegen.

    Q

    Wann lohnt sich eine Umschuldung des Dispokredits?

    Eine Umschuldung lohnt sich, wenn du länger als 3 Monate im Dispo bist oder die Überziehung mehr als 1.000 Euro beträgt. Ein Ratenkredit mit 5-7% Zinsen ist deutlich günstiger als der Dispo mit 10-14% und hilft dir, strukturiert aus den Schulden zu kommen.

    Q

    Kann die Bank meinen Dispokredit kündigen?

    Ja, die Bank kann deinen Dispokredit jederzeit mit einer Frist von 30 Tagen kündigen. Bei Zahlungsverzug oder verschlechterter Bonität kann die Kündigung auch fristlos erfolgen. Du musst dann den überzogenen Betrag sofort zurückzahlen.

    Q

    Wie wird die Höhe meines Dispokredits berechnet?

    Die Höhe des Dispokredits beträgt üblicherweise das 2- bis 3-fache deines monatlichen Nettoeinkommens. Bei einem Nettoeinkommen von 2.000 Euro wäre das ein Dispo von 4.000-6.000 Euro. Die genaue Höhe legt jede Bank individuell basierend auf deiner Bonität fest.

  • Girokonto wechseln: Schritt-für-Schritt-Anleitung

    Girokonto wechseln: Schritt-für-Schritt-Anleitung

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Du kannst dein Girokonto jederzeit wechseln, ohne Gründe angeben zu müssen. Ein Kontowechsel ist kostenlos und wird durch den Kontowechsel-Service deiner neuen Bank erheblich erleichtert. Wichtig ist dabei eine sorgfältige Planung, damit alle Zahlungen wie Miete und Handyrechnung auch weiterhin pünktlich abgebucht werden. Banken übernehmen die Übertragung deiner Zahlungspartner, während du dich um die Information wichtiger Stellen wie Arbeitgeber und Finanzamt kümmerst.

    Warum ein Girokontowechsel manchmal notwendig wird

    Viele Kontoinhaber:innen stellen erst nach einiger Zeit fest, dass ihr Girokonto nicht optimal zu ihren Bedürfnissen passt. Weniger Leistungen, zu hohe Gebühren oder insgesamt schlechtere Konditionen als andere Kontoangebote sind häufige Probleme. Ein Girokontovergleich bringt dann oft die Gewissheit, dass das eigene Konto nicht die beste Wahl ist. In solchen Fällen ist ein Kontowechsel nicht nur sinnvoll, sondern auch jederzeit ohne Angabe von Gründen möglich.

    Tatsächlich wechseln Verbraucher:innen ihr Girokonto eher selten, wie eine Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman zeigt. Wenn sie sich jedoch für einen Wechsel entscheiden, spielen konkrete Faktoren eine entscheidende Rolle. Günstigere Konditionen bei einem anderen Bankinstitut sind mit 35 Prozent der häufigste Grund für einen Kontowechsel. Knapp ein Fünftel der Wechsler:innen nennt ein besseres Gesamtangebot einer anderen Bank als ausschlaggebend.

    Technische Probleme mit der Hausbank motivieren ebenfalls 19 Prozent der Kund:innen zum Wechsel. Eine bessere Beratungsqualität bei einem anderen Institut überzeugt 18 Prozent der Verbraucher:innen. Das bessere Onlineangebot einer anderen Bank spielt mit 9 Prozent eine kleinere, aber dennoch relevante Rolle bei der Entscheidung für einen Kontowechsel.

    📌 Gut zu wissen

    Der Wechsel eines Girokontos muss von Banken grundsätzlich kostenfrei durchgeführt werden. Basis dafür bildet das Zahlungskontengesetz (ZKG), das im Jahr 2016 eingeführt wurde. Seitdem sind alle Bankinstitute gesetzlich dazu verpflichtet, allen Personen ein Konto mit Basisfunktionen zu gewähren, einen Girokontowechsel kostenfrei anzubieten und beim Kontowechsel aktiv zu unterstützen.

    Wechseln mit dem Kontowechsel-Service

    Zahlreiche Bankinstitute unterstützen Neukund:innen mit einem praktischen Kontowechselservice. Auf den Webseiten der Banken findest du entsprechende Nutzermasken, in denen du deine Zahlungspartner und deren Kontaktdaten eintragen kannst. Dieser Service nimmt dir einen Großteil der organisatorischen Arbeit ab und sorgt dafür, dass keine wichtigen Zahlungspartner vergessen werden.

    Für die Nutzung des Kontowechselservices benötigst du verschiedene Informationen. Du musst den Kontoinhaber:in deines alten und neuen Kontos angeben sowie die IBAN beider Konten bereitstellen. Die Namen deiner alten und neuen Bank sind ebenso erforderlich wie die Liste deiner Zahlungspartner beziehungsweise Lastschriftempfänger. Zusätzlich brauchst du die Liste deiner Daueraufträge und deinen Kontostand zum Kündigungszeitpunkt.

    💡 Tipp

    Erstelle dir vor dem Kontowechsel eine vollständige Liste aller regelmäßigen Zahlungen. Prüfe dazu deine Kontoauszüge der letzten 12 Monate, um auch jährliche Abbuchungen wie Versicherungen oder Mitgliedsbeiträge zu erfassen. So vergisst du garantiert keinen wichtigen Zahlungspartner bei der Umstellung.

    Behalte im Hinterkopf, dass für die komplette Übertragung deiner Lastschriftempfänger und Zahlungspartner bis zu zwei Banktage vergehen können. In manchen Fällen kann der Prozess auch etwas länger dauern, weshalb eine vorausschauende Planung wichtig ist.

    Ein wichtiger Aspekt beim Kontowechsel ist der Freistellungsauftrag für Kapitalerträge. Wenn du das Girokonto wechselst, musst du auch diesen Auftrag ändern lassen. Ohne einen neuen Freistellungsauftrag werden für dein neues Konto oder Wertpapierdepot Steuern fällig, sobald dir Zinsen und Kapitalerträge gutgeschrieben werden. Kümmere dich daher rechtzeitig um die Neuerteilung dieses Auftrags bei deiner neuen Bank.

    Altes Konto noch drei Monate laufen lassen

    Verbraucherschützer:innen empfehlen nachdrücklich, das alte Bankkonto mindestens drei Monate weiterlaufen zu lassen. Diese Übergangsphase gibt dir die Sicherheit, dass keine Zahlungen verloren gehen und alle Zahlungspartner erfolgreich über deine neue Bankverbindung informiert wurden. Sollte doch noch eine Lastschrift auf dem alten Konto eingehen, hast du so ausreichend Zeit, den entsprechenden Zahlungspartner nachträglich zu informieren.

    📌 Gut zu wissen

    Während der dreimonatigen Übergangsphase solltest du regelmäßig die Kontoauszüge deines alten Kontos prüfen. Notiere dir alle Abbuchungen, die noch eingehen, und informiere diese Zahlungspartner umgehend über deine neue Bankverbindung. So stellst du sicher, dass nach Ablauf der drei Monate wirklich alle Zahlungen über dein neues Konto laufen.

    Für die eigentliche Kündigung deines alten Girokontos ist lediglich ein formloses Kündigungsschreiben notwendig. Du kannst dieses entweder per E-Mail versenden oder ausgedruckt per Brief an deine alte Bank schicken. In das Schreiben gehören zwei wesentliche Informationen: dein Kündigungswunsch und deine neue Bankverbindung für die Rückbuchung eventueller Restbeträge. Mehr ist nicht erforderlich, um das alte Konto ordnungsgemäß zu schließen.

    So lange dauert ein Kontowechsel

    Ein Kontowechsel dauert in der Regel nur wenige Minuten. Vor allem wenn du ein Onlinekonto eröffnest, ist ein Wechsel schnell erledigt. Du beauftragst deine neue Bank mit dem kostenlosen Kontowechsel-Service, worauf diese sich um die Übertragung deiner Zahlungspartner kümmert. Die eigentliche Kontoeröffnung und Beauftragung des Wechselservices sind also zeitlich überschaubar.

    Allerdings solltest du für die Übertragung deiner Zahlungspartner mindestens zwei Banktage einplanen. In der Praxis kann dieser Prozess auch bis zu einer Woche in Anspruch nehmen, abhängig von der Anzahl deiner Zahlungspartner und der Bearbeitungsgeschwindigkeit der beteiligten Banken. Diese Zeitspanne solltest du bei deiner Planung unbedingt berücksichtigen, um Zahlungsausfälle zu vermeiden.

    Checkliste für einen reibungslosen Girokontowechsel

    Damit dein Kontowechsel reibungslos verläuft, solltest du verschiedene Stellen über deine neue Bankverbindung informieren. Eine systematische Vorgehensweise hilft dir dabei, keine wichtigen Zahlungspartner zu vergessen.

    Informiere zunächst deinen Arbeitgeber über deine neue Bankverbindung. Es kann manchmal ein bis zwei Wochen dauern, bis die Buchhaltung deine neuen Bankdaten hinterlegt hat. Plane diesen Zeitraum ein, damit dein Gehalt pünktlich auf dem neuen Konto eingeht. Falls du selbständig bist, solltest du auch deine Klient:innen oder Kund:innen rechtzeitig informieren. So vermeidest du, dass die ohnehin schon langen Buchungsfristen nicht noch mehr Zeit beanspruchen.

    💡 Tipp

    Nutze Online-Banking oder deine Banking-App, um alle Daueraufträge zu exportieren oder abzufotografieren. So hast du eine komplette Übersicht und kannst diese identisch auf deinem neuen Konto einrichten. Vergiss dabei nicht, die alten Daueraufträge rechtzeitig zu löschen, um Doppelzahlungen zu vermeiden.

    Kümmere dich rechtzeitig um die Übertragung deiner Daueraufträge, zum Beispiel für Miete oder Handyvertrag. Diese müssen auf dem neuen Konto neu eingerichtet werden, damit wichtige Zahlungen nicht ausfallen. Auch deine Lastschriften beziehungsweise Lastschriftmandate benötigen deine Aufmerksamkeit. Ob deine Autoversicherung oder der Onlinehändler, bei dem du monatlich dein Biogemüse bestellst – informiere sie alle über deine neuen Bankdaten. Oftmals kannst du diese auch auf der Firmen-Website in deinem User-Account selbst ändern.

    Falls du staatliche Leistungen wie Kindergeld, Arbeitslosengeld oder BAFöG erhältst, teile den entsprechenden Behörden so früh wie möglich die Bankdaten deines neuen Girokontos mit. Auch dem Finanzamt solltest du deine neuen Bankdaten umgehend weiterleiten. So stellst du sicher, dass Steuererstattungen auf dem richtigen Konto eingehen und Abbuchungen für Steuernachzahlungen problemlos funktionieren.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Kostet ein Girokontowechsel Gebühren?

    Nein, ein Girokontowechsel ist grundsätzlich kostenfrei. Das Zahlungskontengesetz verpflichtet seit 2016 alle Banken, den Kontowechsel kostenfrei anzubieten und Kund:innen dabei aktiv zu unterstützen.

    Q

    Wie lange dauert ein kompletter Kontowechsel?

    Die Kontoeröffnung und Beauftragung des Wechselservices dauern nur wenige Minuten. Die Übertragung deiner Zahlungspartner nimmt mindestens zwei Banktage in Anspruch, kann aber auch bis zu einer Woche dauern.

    Q

    Muss ich mein altes Girokonto sofort kündigen?

    Verbraucherschützer:innen empfehlen, das alte Konto mindestens drei Monate weiterlaufen zu lassen. So stellst du sicher, dass alle Zahlungspartner erfolgreich informiert wurden und keine Lastschriften oder Überweisungen verloren gehen.

    Q

    Was passiert mit meinem Freistellungsauftrag beim Kontowechsel?

    Den Freistellungsauftrag musst du bei deiner neuen Bank neu erteilen. Ohne neuen Freistellungsauftrag werden auf Zinsen und Kapitalerträge deines neuen Kontos automatisch Steuern fällig, die du vermeiden kannst.

    Q

    Welche Unterlagen benötige ich für den Kontowechsel-Service?

    Du benötigst die Kontoinhaberdaten, die IBANs beider Konten, die Bankennamen, deine Liste der Zahlungspartner und Daueraufträge sowie deinen Kontostand zum Kündigungszeitpunkt für den vollständigen Wechselservice.

    Q

    Gibt es eine Kündigungsfrist beim alten Girokonto?

    In der Regel gibt es keine gesetzliche Kündigungsfrist für Girokonten. Du kannst dein Konto jederzeit ohne Einhaltung einer Frist kündigen. Prüfe dennoch deine Kontoverträge, da manche Banken individuelle Kündigungsfristen von maximal einem Monat vereinbaren können.

  • Girokonto als zentraler Faktor im Zahlungsverkehr

    Girokonto als zentraler Faktor im Zahlungsverkehr

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Zentraler Faktor: Girokonto im Zahlungsverkehr

    Das Girokonto ist die unverzichtbare Grundlage für deinen finanziellen Alltag. In unserem Wirtschaftssystem zirkuliert ständig Geld zwischen Personen, Unternehmen und Behörden – und das Girokonto steht im Zentrum dieses Kreislaufs. Ob Gehalt, Miete oder Online-Shopping: Ohne Girokonto kommst du im modernen Zahlungsverkehr nicht weit. Mit über 109 Millionen Konten in Deutschland und mehr als sieben Billionen Überweisungen jährlich zeigt sich die enorme Bedeutung dieser Finanzinfrastruktur.

    Das Girokonto: Dein Tor zum bargeldlosen Zahlungsverkehr

    Das Girokonto bildet die Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Der Begriff „Giro“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet Kreis, Umkreis oder Runde – eine treffende Beschreibung für den ständigen Kreislauf des Geldes zwischen Personen, Unternehmen und Institutionen über ihre Konten.

    Über dein Girokonto wickelst du alle wichtigen Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs ab: Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen sowie Bargeldabhebungen und -einzahlungen. Eine Kontoverbindung ist für Privatpersonen und Unternehmen die absolute Grundvoraussetzung, um am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen zu können. Dein Girokonto – auch Zahlungsverkehrskonto, Sichtkonto oder laufendes Konto genannt – ist die zentrale Anlaufstelle für alle Geldeingänge wie Gehalt, Rente oder Kindergeld und alle Geldausgänge wie Miete, Stromkosten oder Handyverträge.

    📌 Gut zu wissen

    Jede Person, die sich rechtmäßig in der Europäischen Union aufhält, hat das Recht auf ein Basiskonto mit den Grundfunktionen. Banken können zwar einen Antrag auf Eröffnung eines Girokontos ablehnen, müssen dann aber wenigstens ein Basiskonto anbieten. Dies sichert dir den Zugang zum bargeldlosen Zahlungsverkehr, selbst wenn deine Bonität nicht optimal ist.

    Standardmäßig erhältst du zu deinem Girokonto eine Girocard – oft noch unter dem alten Namen EC-Karte bekannt – um damit im Handel bargeldlos bezahlen zu können. Daneben gibt es weitere Kartentypen wie Kreditkarten, Debit-Karten oder Prepaid-Kreditkarten, die mit deinem Girokonto verknüpft sein können.

    Bargeldloser Zahlungsverkehr: Beeindruckende Zahlen aus Deutschland

    Deutschland verfügt über mehr Girokonten als Einwohner:innen – nämlich 109 Millionen Konten, Stand 2020. Mehr als 1.500 Banken und Sparkassen sind in Deutschland registriert und bieten Konten und Kredite für ihre Kund:innen an. Im Jahr 2021 fanden mehr als sieben Billionen Überweisungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr statt. Allein aufgrund dieser enormen Anzahl müssen diese Prozesse voll automatisiert und computergesteuert ablaufen.

    Die Dimension des bargeldlosen Zahlungsverkehrs wird noch deutlicher, wenn man die Gesamtzahl aller Transaktionen betrachtet: 26.193 Millionen bargeldlose Transaktionen wie Lastschriften, Abbuchungen oder Überweisungen fanden 2021 in Deutschland statt. Dabei wurden 65,8 Billionen Euro durch bargeldlose Zahlungen umgesetzt – so viel wie in keinem anderen Land der EU. Diese beeindruckenden Zahlen zeigen, wie zentral das Girokonto für unsere Wirtschaft geworden ist.

    📌 Gut zu wissen

    Deutschland ist europäischer Spitzenreiter beim bargeldlosen Zahlungsvolumen: Mit 65,8 Billionen Euro Umsatz im Jahr 2021 liegt Deutschland vor allen anderen EU-Ländern. Die vollautomatisierte Abwicklung macht dieses enorme Volumen überhaupt erst möglich. Ohne moderne IT-Systeme wäre diese Menge an Transaktionen nicht zu bewältigen.

    Ein Girokonto für Unternehmen: Trennung von privat und geschäftlich

    Ab einer bestimmten Rechtsform wie einer UG oder GmbH ist es notwendig, ein Geschäftskonto zu führen. Selbstständige wie Gewerbetreibende oder Freiberufler:innen könnten theoretisch ihr Privatkonto für geschäftliche Transaktionen nutzen. Sinnvoll ist dies jedoch nicht.

    💡 Tipp

    Trenne geschäftliche und private Transaktionen konsequent durch separate Konten. Das erleichtert nicht nur deine Buchhaltung erheblich, sondern vermeidet auch Probleme mit dem Finanzamt. Viele Banken bieten spezielle Geschäftskonten mit Features wie Unterkonten, Lastschrifteinzug oder Multibanking-Fähigkeit an. Vergleiche die Konditionen verschiedener Anbieter, da Geschäftskonten oft höhere Gebühren haben als Privatkonten.

    Ein separates Geschäftskonto sorgt für klare Strukturen bei der Steuererklärung. Du behältst den Überblick über deine geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben, ohne dass private Transaktionen dazwischenfunken. Außerdem verlangen viele Banken in ihren AGB ohnehin, dass du geschäftliche Transaktionen nicht über dein Privatkonto abwickelst.

    Sparkonto, Tagesgeldkonto und Festgeldkonto: Alternativen zum Girokonto

    Neben der gängigsten Form eines Bankkontos, dem Girokonto, gibt es noch weitere Kontoarten mit unterschiedlichen Funktionen. Das Sparkonto ist nicht für den täglichen Zahlungsverkehr zugelassen, sondern zum Sparen gedacht. Auf ein und von einem Sparkonto kannst du keine Überweisung senden oder erhalten oder es mit einer Bankkarte verknüpfen. Das Guthaben auf dem Sparkonto wird in der Regel verzinst, was es für längerfristiges Sparen attraktiv macht.

    Ein Tagesgeldkonto ermöglicht dir, kurzfristig Geld zu parken. Du kannst täglich über das Geld verfügen und Geld von deinem Tagesgeldkonto auf dein Girokonto transferieren. Häufig wird das Guthaben auf Tagesgeldkonten verzinst. Dein Sparen auf einem solchen Tagesgeldkonto ist nicht mit einer festen Laufzeit verbunden, was dir maximale Flexibilität bietet.

    💡 Tipp

    Nutze die 3-Konten-Strategie für optimales Finanzmanagement: Ein Girokonto für den täglichen Zahlungsverkehr, ein Tagesgeldkonto als Notfallreserve (3-6 Monatsgehälter) und ein Festgeldkonto für langfristige Sparziele. So profitierst du von Flexibilität im Alltag und höheren Zinsen bei deinen Rücklagen. Achte dabei auf die Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Bank und Kunde.

    Festgelder eignen sich für langfristige Anlagen ab 30 Tage. Ein Festgeldkonto wird mit einem vorher vereinbarten Zins über eine festgelegte Laufzeit eröffnet. Über das Geld kannst du während der Laufzeit nicht verfügen, dafür wird es in der Regel höher verzinst als Geld auf einem Girokonto, auf das du jederzeit zugreifen kannst. Die Zinsen werden meist jährlich oder am Ende der Laufzeit ausgezahlt.

    Abschied von Scheinen und Münzen: Die digitale Zukunft des Zahlens

    Weiterhin gilt Deutschland als Land der Bargeldliebhaber:innen, aber die Liebe bröckelt: Im Jahr 2019 wurde im Handel erstmalig häufiger mit Girocard als mit Bargeld bezahlt. Dieser Wendepunkt markiert einen bedeutenden Wandel im deutschen Zahlungsverhalten. Die Nachbarländer sind bereits viel digitaler aufgestellt.

    In Schweden etwa läuft der Umsatz im Einzelhandel bereits zu 95 Prozent bargeldlos. Das skandinavische Land geht noch weiter: 2030 soll das Bargeld in Schweden sogar komplett abgeschafft werden und nur noch Bezahlung per Karte oder App möglich sein. Auch in Deutschland und anderen Teilen Europas wird die Abschaffung des Bargeldes immer mal wieder diskutiert, unter anderem mit dem Argument, dadurch besser die Kriminalität bekämpfen zu können.

    📌 Gut zu wissen

    Trotz der zunehmenden Digitalisierung ist eine komplette Bargeldabschaffung in Deutschland in den nächsten Jahren unwahrscheinlich. Das Bundesverfassungsgericht könnte dies als Eingriff in die Handlungsfreiheit werten. Zudem sind noch nicht alle gesellschaftlichen Gruppen digital aufgestellt. Bereite dich dennoch auf eine zunehmend bargeldlose Zukunft vor, indem du digitale Zahlungsmethoden wie Mobile Payment oder kontaktloses Bezahlen nutzt.

    Die Entwicklung zeigt deutlich: Das Girokonto wird als zentrale Instanz im Zahlungsverkehr noch wichtiger. Während Bargeld zunehmend an Bedeutung verliert, steigt die Relevanz digitaler Zahlungsmethoden kontinuierlich. Dein Girokonto bleibt dabei der unverzichtbare Dreh- und Angelpunkt für alle finanziellen Transaktionen.

    Girokonto: Die unverzichtbare Basis des modernen Zahlungsverkehrs

    Ein Großteil des Geldflusses zwischen Personen, Unternehmen und Institutionen findet in Deutschland bargeldlos statt, Tendenz steigend. Selbst die komplette Abschaffung des Bargeldes wird diskutiert, wird vermutlich im nächsten Jahrzehnt aber nicht umgesetzt. Ohne Girokonto ist die Teilnahme am modernen Wirtschaftsleben praktisch unmöglich geworden. Das Girokonto bleibt die zentrale Instanz im Zahlungsverkehr – als Grundlage für Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen. Mit über 109 Millionen Konten und einem jährlichen Transaktionsvolumen von 65,8 Billionen Euro zeigt sich die fundamentale Bedeutung dieser Finanzinfrastruktur für unsere Gesellschaft.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist ein Girokonto und wozu brauche ich es?

    Ein Girokonto ist die Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Du benötigst es für Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen und Bargeldabhebungen. Es ist die zentrale Anlaufstelle für alle Geldeingänge wie Gehalt und alle Geldausgänge wie Miete oder Versicherungen.

    Q

    Kann meine Bank die Eröffnung eines Girokontos ablehnen?

    Ja, Banken können die Eröffnung eines regulären Girokontos ablehnen, müssen dann aber ein Basiskonto anbieten. Jede Person mit rechtmäßigem Aufenthalt in der EU hat Anspruch auf ein Basiskonto mit Grundfunktionen. Eine Ablehnung des Basiskontos ist nur in Ausnahmefällen möglich, etwa bei Geldwäsche-Verdacht.

    Q

    Wie viele Girokonten darf ich haben?

    Es gibt keine gesetzliche Begrenzung für die Anzahl der Girokonten. Du kannst bei verschiedenen Banken mehrere Konten führen. Dies kann für die Trennung von privaten und geschäftlichen Ausgaben oder für unterschiedliche Sparziele sinnvoll sein. Beachte jedoch mögliche Kontoführungsgebühren und den Verwaltungsaufwand.

    Q

    Was kostet ein Girokonto durchschnittlich?

    Die Kosten variieren stark je nach Bank und Kontomodell. Es gibt kostenlose Girokonten ohne Grundgebühr (oft mit Bedingungen wie Mindestgeldeingang) und Premium-Konten mit Gebühren zwischen 5-20 Euro monatlich. Zusatzkosten können für Kreditkarten, Überweisungen oder Bargeldabhebungen anfallen. Ein Vergleich lohnt sich.

    Q

    Ist mein Geld auf dem Girokonto sicher?

    Ja, dein Guthaben ist durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kunde geschützt. Bei Bankenpleiten springt der Einlagensicherungsfonds ein. Viele deutsche Banken bieten zusätzlich eine erweiterte freiwillige Einlagensicherung, die noch höhere Beträge absichert.

    Q

    Welche Alternativen zum klassischen Girokonto gibt es?

    Neben klassischen Bankkonten gibt es digitale Alternativen wie Online-Banken (N26, Revolut) oder Smartphone-Konten ohne Filialen. Für spezielle Zwecke eignen sich Tagesgeldkonten (flexibles Sparen), Festgeldkonten (höhere Zinsen) oder Sparkonten. Prepaid-Kreditkarten bieten bargeldlose Zahlung ohne Girokonto.

    *Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes entnehmen.

  • V-Pay: Alles über das sichere Bezahlsystem für Europa

    V-Pay: Alles über das sichere Bezahlsystem für Europa

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    V-Pay ist eine Bezahlfunktion des US-amerikanischen Kreditkartenanbieters Visa für deine girocard, mit der du europaweit Geld abheben, bargeldlos einkaufen, kontaktlos bezahlen und Kontoauszüge am Automaten ausdrucken kannst. Das Debitzahlsystem wurde 2007 speziell für den europäischen Markt entwickelt und zeichnet sich durch seine chipbasierte EMV-Technologie aus, die für mehr Sicherheit beim Bezahlen sorgt. Ob deine Bankkarte mit der V-Pay-Funktion ausgestattet ist, erkennst du am blau-weißen V-Pay-Logo auf der rechten Vorderseite deiner Bankkarte.

    Das ist V-Pay

    V-Pay ist ein Debitzahlsystem des US-amerikanischen Kreditkartenanbieters Visa, das im Jahr 2007 in Deutschland als Zusatzfunktion für die Debitkarte eingeführt wurde. Das System wurde gezielt für den europäischen Markt entwickelt und ermöglicht dir vielfältige Zahlungsmöglichkeiten. Bankkarten mit dem V-Pay-Logo kannst du europaweit in Shops und an Geldautomaten mit dem V-Pay-Zeichen nutzen.

    Mit einer Debitkarte mit V-Pay-Funktion stehen dir verschiedene Möglichkeiten offen: Du kannst Geld abheben, bargeldlos einkaufen, kontaktlos bezahlen und Kontoauszüge am Automaten ausdrucken. Diese Funktionen machen V-Pay zu einem praktischen Begleiter im Alltag und auf Reisen innerhalb Europas. Das charakteristische blau-weiße V-Pay-Logo auf der rechten Vorderseite deiner Bankkarte zeigt dir auf einen Blick, ob deine Karte mit dieser Funktion ausgestattet ist.

    So funktioniert Bezahlen mit V-Pay

    V-Pay ist ein Debit-Bezahlsystem für die Girokarte, das sich grundlegend von einer Kreditkarte unterscheidet. Anders als bei einer Kreditkarte werden die bezahlten Beträge sofort vom Girokonto abgebucht, das mit V-Pay verknüpft ist. Diese direkte Abbuchung gibt dir jederzeit volle Kontrolle über deine Ausgaben und verhindert ungewollte Verschuldung.

    Voraussetzung für die Nutzung ist eine vierstellige PIN, die du bei jeder Transaktion eingibst. Mit einer Debitkarte mit V-Pay-Funktion kannst du zudem kontaktlos bezahlen, indem du die Karte lediglich an ein Terminal mit Kontaktlos-Funktion hältst. Diese moderne Bezahlmethode macht den Einkauf schneller und komfortabler.

    📌 Gut zu wissen

    „Debit“ ist Englisch und bedeutet Lastschrift. Als weitere Begriffe für eine Debitkarte sind in Deutschland auch die Bezeichnungen Girokarte, girocard oder Bankkarte gängig. Steht auf deiner Bankkarte der Begriff „Debit“, bucht die Bank deine Kartenumsätze sofort und in vollem Umfang von deinem Girokonto ab. Bei einer Debitkarte kannst du deshalb nur über den Betrag verfügen, der als Guthaben auf deinem Girokonto liegt oder dir im Rahmen eines Dispokredits eingeräumt ist.

    Im Jahr 2019 hat Visa allerdings bekanntgegeben, dass es die V-Pay-Funktion bis zum Jahr 2023 auslaufen lassen wird. Ziel des Unternehmens ist es, von V-Pay auf Visa Debit umzustellen, um ein noch moderneres und global einsetzbares Bezahlsystem anzubieten.

    Die Technologie hinter dem Bezahlsystem basiert auf einer Technologie namens EMV. Das Kürzel steht für Europay International, Mastercard und Visa – die drei Unternehmen, die die Technologie für den gleichnamigen EMV-Chip entwickelt haben, über den V-Pay abgewickelt wird. Diese Chip-Technologie bildet das Herzstück der Sicherheitsarchitektur von V-Pay.

    So sicher ist V-Pay

    Im Gegensatz zu Geldkarten mit Magnetstreifen besitzen V-Pay-Karten einen EMV-Chip, auf dem die Bankdaten gespeichert sind. Laut Visa soll diese chipbasierte Technologie Bankkarten mit V-Pay-Funktion deutlich sicherer machen und ein Kopieren von Kartendaten, das sogenannte Skimming, unmöglich machen.

    Der EMV-Chip verschlüsselt deine Daten bei jeder Transaktion neu und macht es Betrügern extrem schwer, an deine sensiblen Informationen zu gelangen. Diese fortschrittliche Sicherheitstechnologie gibt dir beim Bezahlen und Geldabheben ein beruhigendes Gefühl, dass deine Finanzdaten geschützt sind.

    💡 Tipp

    Achte beim Geldabheben im Ausland immer darauf, dass der Automat das V-Pay-Logo anzeigt. Vermeide Automaten ohne offizielle Bankenzugehörigkeit, da diese oft höhere Gebühren verlangen. Nutze wenn möglich die kontaktlose Bezahlfunktion beim Einkaufen, um Zeit zu sparen und die PIN-Eingabe zu minimieren – das reduziert auch das Risiko, dass jemand deine PIN ausspäht.

    Wo du V-Pay nutzen kannst – und wo nicht

    Nutzer:innen, die eine girocard mit V-Pay-Funktion haben, können damit innerhalb der Europäischen Union an V-Pay-Akzeptanzstellen Geld abheben und kontaktlos bezahlen. Die Akzeptanz ist in allen EU-Ländern flächendeckend gewährleistet, sodass du dich auf deine Karte verlassen kannst.

    Außerhalb der EU funktioniert V-Pay in zehn weiteren Ländern und Stadtstaaten: Andorra, Island, Israel, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino, Schweiz, Türkei und Vatikanstadt. Diese Länder haben sich dem europäischen Zahlungssystem angeschlossen und bieten dir die gleichen Nutzungsmöglichkeiten wie in der EU.

    Abseits Europas, zum Beispiel in den USA oder Kanada, funktioniert V-Pay allerdings nicht. Wenn du außereuropäische Reisen planst, solltest du dich nach alternativen Zahlungsmitteln umsehen, die weltweit akzeptiert werden.

    Das kostet die V-Pay-Nutzung im Ausland

    Innerhalb Europas ist das Bezahlen mit einer girocard mit V-Pay-Funktion im sogenannten SEPA-Raum kostenlos. Diese Kostenfreiheit macht V-Pay zu einer attraktiven Option für Reisen innerhalb Europas, da du beim Einkaufen keine zusätzlichen Gebühren befürchten musst.

    Für das Abheben von Bargeld mit V-Pay innerhalb der SEPA-Zone wird bei den meisten Banken eine Auslandsgebühr zwischen drei und fünf Euro fällig. Hinzu kommen noch Gebühren für die Umrechnung der Fremdwährung von einem bis zu 2,5 Prozent. Diese Kosten solltest du bei deiner Reiseplanung berücksichtigen und gegebenenfalls größere Beträge auf einmal abheben, um die Gebühren zu minimieren.

    📌 Gut zu wissen

    Zum SEPA-Raum gehören alle EU-Länder plus: Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz, Monaco und Großbritannien. In diesen Ländern gelten einheitliche Standards für bargeldlose Zahlungen. Beachte jedoch, dass die Schweiz und Großbritannien eigene Währungen haben, wodurch bei Transaktionen zusätzliche Umrechnungsgebühren anfallen können.

    V-Pay vs. Maestro: Die wichtigsten Unterschiede

    Generell sind Girokarten mit unterschiedlichen Bezahlsystemen ausgestattet. Die beiden in Deutschland etabliertesten sind V-Pay von Visa und Maestro von Mastercard. Je nachdem, ob deine Bank V-Pay oder Maestro als Bezahlsystem anbietet, hat deine girocard entweder das V-Pay- oder das Maestro-Logo auf der Vorderseite.

    Der Hauptunterschied zwischen Bankkarten mit V-Pay-Funktion und Maestrokarten sind ihre Akzeptanzmöglichkeiten im Ausland. Girokarten mit der V-Pay-Funktion werden europaweit angenommen, während Maestrokarten weltweit akzeptiert werden. Wenn du häufig außerhalb Europas reist, könnte eine Maestro-Karte für dich die bessere Wahl sein. Für Reisen innerhalb Europas bietet V-Pay jedoch die gleichen Vorteile und ist vollkommen ausreichend.

    💡 Tipp

    Plane deine Zahlungsmittel nach deinem Reiseziel: Für Europareisen reicht V-Pay vollkommen aus. Bei Fernreisen solltest du zusätzlich eine Kreditkarte oder eine Maestro-Karte mitnehmen. Viele Banken bieten kostenlose Zweitkarten an – erkundige dich bei deiner Bank nach den Optionen. So bist du für alle Situationen gewappnet und vermeidest böse Überraschungen im Ausland.

    So bekommst du eine V-Pay-Karte

    Eröffnest du ein Girokonto bei einer Bank, die V-Pay anbietet, erhältst du automatisch eine girocard mit V-Pay-Funktion. Die Karte wird dir in der Regel innerhalb weniger Tage nach Kontoeröffnung per Post zugeschickt, und du kannst sie sofort nach Erhalt der PIN nutzen.

    Sofern die Karte nicht in deinem Kontomodell enthalten ist, kannst du eine Girokarte mit V-Pay-Funktion bestellen. Die Ausgabegebühr liegt zwischen neun und 15 Euro. Sind die Kartenleistungen bereits in deinem Kontomodell enthalten, entfallen diese zusätzlichen Kosten, und du profitierst von allen V-Pay-Funktionen ohne Aufpreis.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist V-Pay und wie funktioniert es?

    V-Pay ist ein Debitzahlsystem von Visa für die girocard, das 2007 für den europäischen Markt entwickelt wurde. Bezahlte Beträge werden sofort vom verknüpften Girokonto abgebucht, und die Nutzung erfolgt per PIN oder kontaktlos.

    Q

    Wo kann ich mit V-Pay bezahlen?

    V-Pay funktioniert in allen EU-Ländern sowie in zehn weiteren europäischen Staaten wie Schweiz, Norwegen, Island, Türkei und Israel. Außerhalb Europas, etwa in den USA oder Kanada, ist V-Pay nicht nutzbar.

    Q

    Wie sicher ist das Bezahlen mit V-Pay?

    V-Pay nutzt die chipbasierte EMV-Technologie, die deutlich sicherer als Magnetstreifen ist. Der EMV-Chip verschlüsselt Daten bei jeder Transaktion neu und macht Skimming, das Kopieren von Kartendaten, praktisch unmöglich.

    Q

    Was kostet die Nutzung von V-Pay im Ausland?

    Bezahlen im SEPA-Raum ist kostenlos. Bargeldabhebungen kosten bei den meisten Banken drei bis fünf Euro Auslandsgebühr plus Währungsumrechnungskosten von einem bis zu 2,5 Prozent des abgehobenen Betrags.

    Q

    Kann ich V-Pay auch für Online-Zahlungen nutzen?

    V-Pay ist primär für den Einsatz an physischen Terminals und Geldautomaten konzipiert. Für Online-Zahlungen wird V-Pay in der Regel nicht unterstützt. Hierfür benötigst du eine Kreditkarte oder alternative Online-Bezahlsysteme wie PayPal oder die neue Visa Debit.

    Q

    Was passiert mit meiner V-Pay-Karte nach 2023?

    Visa stellt V-Pay schrittweise auf Visa Debit um. Deine Bank wird dich rechtzeitig informieren und dir automatisch eine neue Karte zusenden. Visa Debit bietet erweiterte Funktionen wie weltweite Akzeptanz und Online-Zahlungsmöglichkeiten, behält aber die bewährten Sicherheitsstandards bei.

  • Lastschriftverfahren beim Girokonto: Alles Wichtige erklärt

    Lastschriftverfahren beim Girokonto: Alles Wichtige erklärt

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist eine Lastschrift?: Ermächtigung Dritter zum Geldeinzug vom Girokonto – einmalig oder regelmäßig mit variablen Beträgen und Terminen
    • Einzugs- und Abbuchungsverfahren: Zwei traditionelle Lastschriftformen in Deutschland – unterscheiden sich durch Auslöser der Abbuchung bei der Bank
    • SEPA-Lastschrift: Einheitliches europäisches Zahlungsverfahren mit IBAN, Mandatsreferenz und eindeutiger Identifikation für alle Euro-Länder
    • Lastschrift zurückholen: Rückbuchung innerhalb von sechs bis acht Wochen möglich – bei unrechtmäßigen Abbuchungen bis zu 13 Monate

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Lastschriftverfahren bei Girokonten – kurz erklärt

    Das Lastschriftverfahren macht wiederkehrende Zahlungen von deinem Girokonto schnell und unkompliziert möglich. Seit Einführung des SEPA-Verfahrens funktionieren sämtliche Lastschriften europaweit einheitlich und lassen sich eindeutig identifizieren. Sollte es dennoch zu einer betrügerischen Abbuchung auf deinem Konto kommen, kannst du sie innerhalb bestimmter Fristen rückgängig machen. Wir erklären dir alles Wichtige zum Thema und zeigen, wie du deine Zahlungen sicher verwaltest.

    Was ist eine Lastschrift?

    Bei der Lastschrift ermächtigst du Dritte, einen bestimmten Betrag von deinem Girokonto einziehen zu dürfen. Die Abbuchungen können je nach Vereinbarung einmalig oder regelmäßig stattfinden, wobei sowohl das Ausführungsdatum als auch die Höhe des Betrags variieren können. Ausgelöst wird die Abbuchung immer von den Zahlungsempfänger:innen, was dieses Verfahren besonders flexibel macht.

    Damit bildet die Lastschrift das praktische Gegenstück zum Dauerauftrag. Dieser kann nur von den Kontoinhaber:innen selbst ausgelöst werden und lässt keine Variation bei der Betragshöhe oder dem Abbuchungsdatum zu. Die Lastschrift hingegen passt sich automatisch an wechselnde Beträge an, was sie ideal für variable Kosten macht.

    Typische Anwendungsfälle, bei denen häufig Lastschriftverfahren zum Einsatz kommen, sind Abonnements für Streamingdienste wie Netflix oder Spotify, Mobilfunkverträge samt Internet- und Festnetzanschluss sowie Abschlagszahlungen für Strom und Gas. Auch Mitgliedsbeiträge für Vereine und Versicherungsbeiträge werden bevorzugt per Lastschrift eingezogen, da dies für beide Seiten den geringsten Verwaltungsaufwand bedeutet.

    📌 Gut zu wissen

    Bezahlst du an der Kasse mit deiner Girocard, kommt eine Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren zustande. Du erteilst mit deiner Unterschrift auf dem Kassenbon dem Zahlungsempfänger, also dem Supermarkt oder der Tankstelle, die einmalige Erlaubnis, den fälligen Betrag von deinem Girokonto einzuziehen.

    Einzugsverfahren und Abbuchungsverfahren erklärt

    In Deutschland kommen grundsätzlich zwei Formen der Lastschrift zum Einsatz: das Abbuchungsverfahren und das Einzugsermächtigungsverfahren. Beide Varianten unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, wer die Abbuchung bei der Bank auslöst. Diese Unterscheidung hat weitreichende Konsequenzen für deine Rechte als Zahlungspflichtige:r.

    Beide Verfahren kommen in dieser Form allerdings immer seltener vor und werden seit 2009 schrittweise vom SEPA-Lastschriftverfahren abgelöst. Bestehende Lastschriften behalten nach wie vor ihre Gültigkeit, sodass du möglicherweise noch beide Formen auf deinen Kontoauszügen findest.

    Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren

    Bei dieser Form der Lastschrift werden Zahlungsempfänger:innen schriftlich von den Zahlungspflichtigen ermächtigt, einen vorher definierten Betrag von deren Girokonto einzuziehen. Das Einzugsverfahren ist für den innerdeutschen Zahlungsverkehr zwischen Privatpersonen und Unternehmen vorgesehen und bietet dir als Verbraucher:in einen wichtigen Vorteil: Abgebuchte Lastschriften können innerhalb einer bestimmten Frist problemlos auf das eigene Girokonto zurückgebucht werden. Diese Sicherheit macht das Verfahren besonders verbraucherfreundlich.

    Lastschrift im Abbuchungsverfahren

    Erteilen Zahlungspflichtige selbst der Bank einen Abbuchungsauftrag, spricht man von einer Lastschrift im Abbuchungsverfahren. Sie kommt in der Regel nur bei Zahlungen zwischen Unternehmen vor, da eine Rückbuchung nicht möglich ist. Für Unternehmen ist sie unter anderem interessant, weil die geleistete Zahlung auch im Falle einer Insolvenz des Zahlungspflichtigen nicht vom Konto des Zahlungsempfängers zurückgeholt werden kann. Diese Endgültigkeit schafft Planungssicherheit im Geschäftsverkehr.

    Was ist die SEPA-Lastschrift?

    SEPA steht für „Single Euro Payments Area“ und ist ein einheitliches Lastschriftverfahren für den Geldtransfer im Euro-Raum. Dazu zählen alle Länder der Europäischen Union, Großbritannien, Liechtenstein, die Schweiz, Monaco, San Marino, Island und Norwegen. Durch das SEPA-Verfahren sind Lastschriften europaweit möglich, was den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr erheblich vereinfacht hat.

    Zahlungsempfänger:innen benötigen zur Durchführung nur deine IBAN, manchmal auch den BIC deiner Bank. SEPA-Lastschriftmandate werden mit einer Mandatsreferenz gekennzeichnet und sind dadurch eindeutig nachvollziehbar. Dazu kommen Identifikationsnummern für Zahlungsempfänger:innen und die verpflichtende Angabe eines Verwendungszweckes. Diese Transparenz schützt dich vor unklaren Abbuchungen und erleichtert die Zuordnung auf deinen Kontoauszügen erheblich.

    💡 Tipp

    Bewahre alle SEPA-Lastschriftmandate gut auf und führe eine Liste mit den erteilten Mandaten. So behältst du den Überblick über alle autorisierten Abbuchungen und kannst bei Bedarf schnell reagieren. Notiere dir dabei die Mandatsreferenz, den Zahlungsempfänger und den ungefähren monatlichen Betrag.

    Lastschrift zurückholen – so geht’s

    Du kannst bereits durchgeführte Lastschriften problemlos zurück auf dein Girokonto buchen lassen. Grundsätzlich gilt bei einer Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren eine sechswöchige Widerrufsfrist ab Rechnungsabschluss, bei SEPA-Verfahren sind es acht Wochen. Diese Fristen geben dir ausreichend Zeit, deine Kontoauszüge zu prüfen und fehlerhafte Abbuchungen zu erkennen.

    Bist du der Meinung, jemand bucht dir unrechtmäßig und in betrügerischer Absicht Geld von deinem Konto ab, kannst du deine Bank auch nach dieser Frist zur sofortigen Rückbuchung veranlassen. Handelt es sich um eine ungenehmigte SEPA-Lastschrift, gilt eine Widerrufsfrist von 13 Monaten ab dem Datum der Belastung. Diese verlängerte Frist bietet dir zusätzlichen Schutz bei betrügerischen Aktivitäten.

    📌 Gut zu wissen

    Du bist verpflichtet, regelmäßig deine Kontoauszüge zu prüfen. Bemerkst du eine unrechtmäßige Abbuchung erst sehr spät, kann dir ein Mitverschulden angelastet werden. In jedem Fall solltest du den Zahlungsempfangenden für weitere Abbuchungen von deinem Girokonto sperren lassen, um zusätzlichen Schaden zu vermeiden.

    💡 Tipp

    Banken dürfen dir für Lastschriftrückgaben keine Gebühren berechnen. Nur wenn du rechtmäßige Abbuchungen widerrufst, kann es zu Bearbeitungsgebühren oder Zahlungsverzugsgebühren beim Empfänger kommen. Prüfe daher genau, ob die Abbuchung tatsächlich unrechtmäßig war, bevor du eine Rückbuchung veranlasst.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Lastschrift und Dauerauftrag?

    Bei der Lastschrift lösen Zahlungsempfänger:innen die Abbuchung aus und können Betrag sowie Datum variieren. Beim Dauerauftrag legst du als Kontoinhaber:in feste Beträge und Termine fest. Die Lastschrift eignet sich daher besonders für variable Kosten wie Strom oder Mobilfunk.

    Q

    Wie lange kann ich eine SEPA-Lastschrift zurückbuchen?

    Bei genehmigten SEPA-Lastschriften hast du acht Wochen Zeit für eine Rückbuchung. Bei ungenehmigten oder betrügerischen Abbuchungen gilt eine Frist von 13 Monaten ab Belastungsdatum. Diese verlängerte Frist schützt dich besonders bei Betrug.

    Q

    Welche Länder gehören zum SEPA-Raum?

    Zum SEPA-Raum gehören alle EU-Länder, Großbritannien, Liechtenstein, die Schweiz, Monaco, San Marino, Island und Norwegen. In diesen Ländern funktionieren Lastschriften einheitlich mit IBAN und du kannst problemlos grenzüberschreitend Zahlungen tätigen oder empfangen.

    Q

    Kostet eine Lastschriftrückgabe Gebühren?

    Deine Bank darf dir für Lastschriftrückgaben keine Gebühren berechnen. Nur wenn du rechtmäßige Abbuchungen widerrufst, können beim Zahlungsempfänger Bearbeitungs- oder Verzugsgebühren anfallen. Bei unrechtmäßigen Abbuchungen ist die Rückbuchung immer kostenfrei.

    Q

    Was ist eine Mandatsreferenz bei SEPA-Lastschriften?

    Die Mandatsreferenz ist eine eindeutige Kennzeichnung für SEPA-Lastschriftmandate. Sie ermöglicht zusammen mit der Gläubiger-Identifikationsnummer die klare Zuordnung und Nachvollziehbarkeit jeder Abbuchung. Diese findest du auf deinen Kontoauszügen bei jeder SEPA-Lastschrift.

    Q

    Wie funktioniert Lastschrift beim Bezahlen mit Girocard?

    Beim Bezahlen mit Girocard erteilst du mit deiner Unterschrift auf dem Kassenbon eine einmalige Einzugsermächtigung. Der Händler darf dann den Kaufbetrag per Lastschrift einziehen. Dies ist günstiger für Händler als die PIN-Eingabe, bietet aber weniger Sicherheit bei der Kontodeckung.